Trotz Gewinnrückgang

WACKER CHEMIE hält Dividende stabil und macht bei Tochter Siltronic Kasse

14.03.17 19:30 Uhr

WACKER CHEMIE hält Dividende stabil und macht bei Tochter Siltronic Kasse | finanzen.net

Der Spezialchemiekonzern WACKER CHEMIE hält trotz eines Gewinnrückgangs die Dividende stabil.

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Die Ausschüttung soll wie im Vorjahr 2,00 Euro je Aktie betragen, wie der MDAX-Konzern am Dienstag in München mitteilte. Der Überschuss litt im abgelaufenen Jahr unter höheren Abschreibungen nach der Fertigstellung eines milliardenschweren Werkes im US-Bundesstaat Tennessee. Er ging um 21,7 Prozent auf 189,3 Millionen Euro zurück. Beim Umsatz verzeichnete der Konzern, wie bereits Anfang Februar mitgeteilt, dank eines Schlussspurts ein Plus von 2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.

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"Wacker ist in einer sehr guten Verfassung", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl laut Mitteilung. Er erwarte steigende Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen. Für das laufende Jahr stellte er ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das operative Ergebnis soll ohne Berücksichtigung von Sondererträgen auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Sollten sich die aktuellen Marktbedingungen fortsetzen, sieht Staudigl zusätzliche Chancen für die Ebitda-Entwicklung. Der Konzerngewinn dürfte ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

In den ersten beiden Monaten habe sich das Geschäft positiv entwickelt. Der Umsatz dürfte im ersten Quartal im Jahresvergleich um fast 7 Prozent auf etwa 1,4 Milliarden Euro zulegen. Zusätzlich zu höheren Absatzmengen verzeichne WACKER CHEMIE vor allem bei Halbleiterwafern bessere Preise. Gegenwind komme von den Rohstoffpreisen. Diese ziehen laut WACKER momentan deutlich an. Das könnte sich auf das Ergebnis auswirken, hieß es nun.

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Am Finanzmarkt geriet der WACKER-Aktienkurs mit Abschlägen von über drei Prozent im frühen Handel deutlich unter Druck. Händler verwiesen in ersten Reaktionen auf den Ausblick, der belasten dürfte. Aus Sicht der DZ Bank ist der Ausblick allerdings wie in den Vorjahren vorsichtig. WACKER stellt unter anderem Silicium für die Solar- und Computerchipindustrie her und ist ein wichtiger Lieferant von Dicht- und Klebemassen etwa für die Bau- und Autoindustrie.

Die ebenfalls börsennotierte Tochter Siltronic wiederum stellt Wafer her, die die Basis für Computerchips bilden. Angesichts der hohen Nachfrage zeigte sich Siltronic-Chef Christoph von Plotho bei der Bilanzvorlage am Dienstag optimistisch: "Für 2017 erwarten wir einen Gewinnsprung und eine Ebitda-Marge von mindestens 20 Prozent, wenn nicht sogar deutlich darüber hinaus." Der Umsatz dürfte auf "mindestens" eine Milliarde Euro klettern.

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Wie bereits Anfang Februar mitgeteilt hielt die WACKER-Tochter den Umsatz im abgelaufenen Jahr dank des guten Schlussquartals letztlich stabil bei 933,4 Millionen Euro und verzehnfachte das operative Ergebnis (Ebit) auf 27 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 8,7 Millionen Euro nach einem Verlust von 20,1 Millionen ein Jahr zuvor.

Die Nachfrage liege über den eigenen Produktionskapazitäten, erklärte von Plotho. Auch die Initiative zur Erhöhung der Verkaufspreise im Geschäftsjahr 2017 sei erfolgreich. Die Nachfrage nach Wafern sei im Verlauf des Jahres 2016 immer weiter gestiegen. Das abgeschlossene Rekordquartal unterstreiche diesen Trend. WACKER hält noch mehr als 50 Prozent an Siltronic.

Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie will seine Beteiligung an der börsennotierten Tochter Siltronic reduzieren - aber Großaktionär bleiben. Dazu sei nach Börsenschluss ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren gestartet worden, teilte Wacker am Dienstag in München mit. Preisfestsetzung und Zuteilung sind für den 15. März vorgesehen. "Der Aktienkurs von Siltronic ist in den letzten zwölf Monaten stark gestiegen und notiert erheblich über dem Emissionspreis von 30 Euro zum Börsengang im Juni 2015", sagte Rudolf Staudigl, Vorstandschef von Wacker. Es eröffne sich deshalb die Gelegenheit, die Beteiligung an Wacker deutlich abzubauen. Am Donnerstag lag der Schlusskurs von Siltronic bei 59,01 Euro.

Von wie vielen Anteilen sich Wacker trennen will, dazu schwieg sich das Unternehmen aus. Allerdings wolle Wacker mit einem Anteil von über 30 Prozent weiter ein wesentlicher Aktionär an dem Hersteller von Wafern, die die Basis von Computerchips bilden, bleiben. Gegenwärtig hält Wacker 51,8 Prozent der Aktien. Auf der Handelsplattform Tradegate reagierten die Anteile von Siltronic zum Xetra-Schluss mit Abschlägen von fast zweieinhalb Prozent auf die Wacker-Ankündigung.

Ein Anteilsplatzierung durch den Großaktionär WACKER CHEMIE hat die Aktien des Halbleiterunternehmens Siltronic am Dienstag nach dem Schluss des Xetra-Hauptgeschäfts belastet. Sie Papiere kosteten auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt 57,10 Euro - ein Minus von mehr als 3 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss. Wacker will seine Beteiligung laut einer Unternehmensmitteilung von aktuell 51,8 Prozent reduzieren, aber weiterhin mehr als 30 Prozent halten. Einem Händler zufolge werden 6,3 Millionen Aktien zu 55,85 Euro bis zum Xetra-Schlusskurs in Höhe von 59,01 Euro angeboten.

Nach der starken Kursentwicklung von Siltronic in den vergangenen Monaten wurde am Markt zuletzt vermehrt über eine Anteilsreduzierung spekuliert. In den letzten zwölf Monaten haben die Papiere auch dank einer Erholung der Halbleiterbranche und besser laufender Geschäfte ihren Wert in etwa vervierfacht.

Die Aktien von Wacker Chemie reagierten am Dienstag zunächst kaum auf die Platzierung.

jha/ees/stk/mis/fbr/edh

MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Wacker Chemie

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