Morgan Stanley empfiehlt "merkwürdigerweise" 2019 Bankenaktien zum Kauf
Nach Angaben der Investmentbank Morgan Stanley werden die US-amerikanischen Bankaktien "ironischerweise" im nächsten Jahr die Erwartungen übertreffen. Folgende Gründe führen zur Prognose der Analysten.
"Hey, that's a good thing"
Die US-Bank Morgan Stanley hat Anfang der vergangenen Woche die Entwicklungen der US-Bankaktien für das nächste Jahr prognostiziert. Das Unternehmen hält dabei an einem "Overweight"-Rating für 2019 fest. Gründe dafür liefere die Leitzinspolitik der Federal Reserve. Während Morgan Stanley eine weitere Leitzinserhöhung im nächsten Monat erwarte, werde die US-Notenbank ab Mitte nächsten Jahres mit den Anpassungen vorerst aufhören. Auf den ersten Blick hört sich diese Analyse jedoch konträr zur gängigen Praxis an, jedoch haben die bisherigen drei Zinserhöhungen in diesem Jahr nicht wie erwartet zum Kursanstieg bei den Bankaktien geführt - diese haben bis dato ein schwaches Jahr hinter sich. Eigentlich sollten die Banken vom steigenden Leitzins profitieren. "Die Finanzkennzahlen zeigten auf, dass die Federal Reserve zu rapide verschärfte und die Zinssätze steigerte. Jedoch zeigten diese ebenfalls auf, dass sich dadurch ein verlangsamtes Wachstum ausbreiten würde", so Mike Wilson, Equity-Chefstratege bei Morgan Stanley, im Rahmen des jährlichen Asien-Pazifik-Gipfels in Singapur. Gegenüber "CNBC" betonte Wilson nochmals, dass diese im nächsten Jahr besser performen werden, wenn die Federal Reserve ihre Leitzinserhöhungen pausiere - "ironischerweise" hätten sich die Finanzkennzahlen in diesem Jahr trotz der Erhöhungen nicht gut entwickelt.
"Overweight"-Rating
"Wir geben zu, dass die Beibehaltung unserer Übergewichtung im Finanzsektor im Zusammenhang mit dem verlangsamten Wachstumsumfeld, das wir im nächsten Jahr erwarten, merkwürdig erscheint", so Morgan Stanley in dem Bericht vom 26. November. Diese bullishe Einschätzung "hänge mit der Erzielung von Gewinnen und der relativen Bewertung zusammen, welche die relative Outperformance ohne Rezession vorantreiben", führt der Bericht als Begründung auf. Einige Banken hätten zudem eine bessere Kontrolle über die entstehenden Kosten als einige Unternehmen aus anderen Branchen. Daraus schlussfolgerte Morgan Stanley, dass die Banken im direkten Vergleich bessere Einnahmen erwirtschaften können. Im gleichen Atemzug gibt die Investmentbank für die US-Aktien als Ganzes ein "Underweight"-Rating ab. Ein weiterer Experte prognostiziert ebenfalls eine schwächelnde US-Wirtschaft für 2019. "Das US-Wirtschaftswachstum dürfte sich im kommenden Jahr merklich abschwächen", so Edgar Walk, Chefvolkswirt bri Metzler Asset Management. Insbesondere der schwache Immobilienmarkt signalisiere diese Entwicklung. Jedoch sei eher von Abschwächungstendenzen der US-Wirtschaft die Rede, anstatt jetzt schon über eine mögliche Rezession zu sprechen. Das Ende der Leitzinserhöhungen sieht das Unternehmen jedoch schon im März kommen und nicht wie von Morgan Stanley erwartet, erst Mitte des Jahres.
Redaktion finanzen.net
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