Trotz Abschwächung

Robustes US-Jobwachstum auch im Juli

04.08.23 14:40 Uhr

Robustes US-Jobwachstum auch im Juli | finanzen.net

Das US-Jobwachstum hat sich im Juli zwar leicht abgeschwächt, blieb aber insgesamt robust.

Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 187.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 200.000 erwartet. Wegen der aggressiven Zinserhöhungen durch die US-Notenbank wurde erwartet, dass sich die Schaffung von Arbeitsplätzen abschwächen würde. Das ist bisher aber nur begrenzt eingetreten.

Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 49.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für Juni nun ein Stellenplus von 185.000 (vorläufig: 209.000) und für Mai von 281.000 (vorläufig: 306.000).

Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Juli auf 3,5 von 3,6 Prozent, während Ökonomen einen stabilen Wert von 3,6 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Ökonomen haben ihre Rezessionserwartungen inzwischen zurückgeschraubt, nachdem zunächst viele als Reaktion auf die Zinserhöhungen der Fed einen Abschwung mit Arbeitsplatzverlusten ab Mitte des Jahres vorausgesagt hatten. Die Fed strebt eine weiche Landung der Wirtschaft an und mit seiner allmählichen Abschwächung entwickelt sich der US-Arbeitsmarkt genau so wie von der Fed gewünscht.

Die Fed hat ihren Leitzins letzte Woche auf ein 22-Jahreshoch erhöht. Fed-Chef Jerome Powell schloss eine weitere Anhebung nicht aus, wies aber darauf hin, dass der Arbeitsmarkt in den letzten Monaten in ein "besseres Gleichgewicht" gekommen sei, mit weniger offenen Stellen und einem größeren Anteil von Amerikanern, die arbeiten oder Arbeit suchen.

Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - blieb den fünften Monat in Folge stabil bei 62,6 Prozent.

Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 33,74 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,4 (4,4) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,2 Prozent erwartet.

Von Gabriel T. Rubin und Andreas Plecko

WASHINGTON (Dow Jones)

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