Updates zu ASML, Barclays, Bayer, Covestro, Daimler
Banken haben ihre Einschätzungen zu Aktien aus DAX und Co. angepasst. Der aktuelle Überblick über die neuen Kursziele.
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ausgewählte Analysten-Einstufungen im dpa-AFX-Nachrichtendienst vom 23.10.2017
ASML
NEW YORK - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ASML (ASML NV) von "Buy" auf "Conviction Buy List" hochgestuft und das Kursziel von 144 auf 180 Euro angehoben. Der Chipausrüster sei in der Lage, seinen Marktanteil weiter auszubauen und nehme eine führende Rolle im Forschungs- und Entwicklungsbereich ein, schrieb Analyst Alexander Duval in einer Studie vom Montag. Wachstumstreiber seien demnach die Investitionen in die Ausstattung der Halbleitertechnik, die Fokussierung auf China sowie die hohen Gewinnspannen beim Softwareverkauf.
BARCLAYS
LONDON - Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Barclays von 250 auf 240 Pence gesenkt und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Bank habe Fortschritte bei den Einsparungen gemacht und dürfte zudem einer der größten Profiteure in Europa bei einer Senkung der Unternehmenssteuer in den USA sein, schrieb Analyst Robin Down in einer Studie vom Montag. Dennoch sei die Aktie eine der unbeliebtesten im Finanzsektor, was Barclays durch unklare Kommunikation mitverschuldet habe. Die Kurszielsenkung begründete HSBC mit den hohen Kosten für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten.
BAYER AG
NEW YORK - Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Bayer vor Zahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 129 Euro belassen. Er berücksichtige nun die Entkonsolidierung der einstigen Kunststoff-Sparte Covestro in seinem Modell, schrieb Analyst Jeremy Redenius in einer Studie vom Montag. Seine Schätzungen für den Kerngewinn je Aktie (Core EPS) in den Jahren 2017 und 2018 seien daraufhin um 10 beziehungsweise 9 Prozent gefallen.
COVESTRO
NEW YORK - Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Covestro von 86 auf 91 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Er habe seine Schätzungen für den Kunststoffproduzent angesichts der besseren Entwicklung der Polyurethan-Märkte angehoben, schrieb Analyst Laurence Alexander in einer Studie vom Montag. Die Nachfrage aus der Industrie sei weiterhin solide, allerdings dürfte das dritte Quartal auch von Produktionsausfällen in den USA wegen der Wirbelstürme geprägt sein.
DAIMLER AG
FRANKFURT - Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Daimler nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Der Auto- und Lastwagenbauer habe beim Ausblick der Sparten und bei der Entwicklung des Bargeldzuflusses einen leicht positiven Eindruck hinterlassen, schrieb Analyst Tim Rokossa in einer Studie vom Montag. Die Marge der Autosparte Mercedes-Benz sei - Sonderkosten für Dieselnachrüstung und Rückrufe ausgeklammert - mit 11 Prozent sehr stark ausgefallen.
DEUTSCHE TELEKOM AG
LONDON - Die australische Investmentbank Macquarie hat die Einstufung für Deutsche Telekom vor der Berichtssaison im europäischen Telekomsektor auf "Neutral" mit einem Kursziel von 14,50 Euro belassen. Das dritte Quartal dürfte europaweit von Preisdruck und weiter hohen Investitionen geprägt sein, schrieb Analyst Guy Peddy in einer Branchenstudie vom Montag. Die Deutsche Telekom zählt er weder zu den Favoriten noch zu den Sorgenkindern. Im Mittelpunkt stünden hier die Spekulationen um die Zukunft der US-Mobilfunktochter T-Mobile US.
GEA GROUP
FRANKFURT - Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Gea Group (GEA) vor Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Das dritte Quartal des Anlagenbauers dürfte eher schwach verlaufen sein, schrieb Analyst Hans-Joachim Heimbürger in einer Studie vom Montag. Er verwies dabei auf matte Auftragseingänge, die die Aussichten für 2018 dämpften. Die zuvor bereits reduzierten Unternehmensziele für das laufende Jahr dürfte Gea allerdings bestätigen.
GENERAL ELECTRIC CO
NEW YORK - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für General Electric nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer gesenkten Gewinnprognose von 23 auf 22 US-Dollar gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Auch wenn der neue Konzernchef John Flannery viel Positives gesagt habe, seien die Probleme des Industriekonzerns nicht schnell zu lösen, schrieb Analyst Joe Ritchie in einer am Montag vorgelegten Studie. Viele Fragen seien unbeantwortet geblieben, so dass er bei seinem neutralen Votum für die Aktie bleibe. Die Kürzungen seiner Schätzungen für den Gewinn je Aktie bis 2020 begründete er unter anderem mit schwachen Endmärkten.
LINDE AG
HANNOVER - Die NordLB hat die Einstufung für Linde nach der Anpassung der Angebotsbedingungen für die Praxair-Fusion von "Tauschen" auf "Verkaufen" geändert und das Kursziel auf 156 Euro belassen. Analyst Thorsten Strauß wertete den Schritt in einer Studie vom Montag als Eingeständnis, dass es offenbar doch nicht so einfach ist, genügend Aktionäre zum Umtausch ihrer Aktien zu bewegen. Die Aussichten für einen Erfolg seien jetzt zwar besser. Nach wie vor gebe es aber Risiken für den geplanten Zusammenschluss.
PHILIPS NV
LONDON - Das Analysehaus S&P Global hat Philips nach Zahlen zum dritten Quartal von "Buy" auf "Hold" abgestuft, das Kursziel aber von 34 auf 36 Euro angehoben. Der Elektrokonzern habe wie erwartet abgeschnitten, schrieb Analystin Siti Salikin in einer Studie vom Montag. Zwar sei positiv, dass die Niederländer sich stärker im Gesundheitsgeschäft engagieren wollten. Nach dem deutlichen Kursanstieg seit Jahresbeginn sei die Akti aber bereits fair bewertet.
SOFTWARE AG
NEW YORK - Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Software AG von 40 auf 45 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Die Geschäftsergebnisse aus dem dritten Quartal seien ziemlich schwach gewesen, schrieb Analystin Stacy Pollard in einer Studie vom Montag. Bei einer Analystenkonferenz habe das Management jedoch die Wachstumschancen im Bereich IoT (Internet of Things - also vernetzte Alltagsgegenstände) unterstrichen, mit denen der Gesamtumsatz bis 2020 um 9 Prozent steigen könnte.
UNIPER
HANNOVER - Die NordLB hat die Einstufung für Uniper auf "Verkaufen" mit einem Kursziel von 19 Euro belassen. Analyst Holger Fechner blickt in einer Branchenstudie vom Montag weiterhin optimistisch auf die Situation deutscher Versorger. Bei Uniper jedoch habe sich der Aktienkurs in den letzten Wochen wegen der Übernahmespekulationen schon deutlich von seinem fundamentalen Wert entfernt, was die Aussicht auf höhere Angebote begrenze.
/stb
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