Match Group-Aktie: Ist der Online-Dating-Anbieter ein versteckter Corona-Profiteur?
Die US-amerikanische Match-Group aus Dallas in Texas ist in Deutschland vor allem für ihre Mobile-Dating-App Tinder bekannt. Die beliebte Partnerbörse begeistert dabei nicht nur viele Nutzer, sondern auch die Investoren.
Werte in diesem Artikel
• Pandemie steigert Nutzerzahl bei Tinder
• Match Group-Jahresumsatz könnte auf 2,3 Milliarden US-Dollar klettern
• Die Match-Aktie konnte sich seit dem IPO fast verzehnfachen
Die in Dallas beheimatete Firmengruppe Match Group betreibt zahlreiche Online- und Mobile-Dating-Apps wie zum Beispiel Tinder, Match.com, Meetic, neu.de und Love Scout 24. Das Produktportfolio des US-Konzerns bietet somit für praktisch jeden Nutzer, unabhängig von Geschlecht und Alter, eine passende Online-Dating-Lösung an. Somit verwundert es kaum, dass der Konzern mit seiner Produktvielfalt schon Millionen von Singles weltweit begeistern konnte.
Tinder profitiert von Pandemie
Während es vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch durchaus möglich war, im öffentlichen Leben bzw. in Bars, Restaurants und Clubs neue Leute und womöglich auch einen neuen Partner kennenzulernen, ist es nun aufgrund von Kontaktbeschränkungen, Sperrstunden und einer umfassenden Maskenpflicht fast unmöglich, neue soziale Kontakte zu knüpfen.
Aufgrund dieser Umstände begannen viele Singles damit, ihre Partnersuche auf das Internet, welches das distanzierte Kennenlernen auch in Pandemie-Zeiten ermöglicht, zu verlagern. Diesen Trend bekam auch die Match Group zu spüren.
"Als die Einschränkungen begannen, haben wir eine sofortige Zunahme der Engagements unserer Tinder-Mitglieder festgestellt. Wir wissen also, dass wir eine wichtige Rolle bei der "Stay-at-Home"-Erfahrung spielen", so der Tinder-CEO Jim Lanzone in Bezug auf die Auswirkungen der Pandemie auf die Dating-App. "Während die globale Gesundheitskrise anhält, glauben wir, dass [Tinder] unseren Mitgliedern auf der ganzen Welt eine willkommene Abwechslung bringen kann. Wir sind bestrebt, Innovationen auf Tinder voranzutreiben, die mehr Möglichkeiten schaffen, unsere Mitglieder zusammenzubringen, sie zu unterhalten und ihnen zu helfen, neuen Leute kennenzulernen."
Mobile-Dating-App verzeichnet enormes Nutzerwachstum
Die Ergebnisse des zweiten Quartals 2020 zeigten deutlich, dass der Online-Dating-Markt gerade auch in Pandemie-Zeiten boomt. So kletterten die Quartalserlöse der Match Group inmitten der Krise um 12 Prozent auf 555 Millionen US-Dollar, wovon rund 103 Millionen als Gewinn verbucht werden konnten.
Die Zahl der Tinder-User kletterte im zweiten Quartal, also zwischen März und Juni, dabei sogar um 18 Prozent. Die Zahl der durchschnittlichen Abonnenten der Firmengruppe stieg somit auf über 10 Millionen, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 11 Prozent gleichkommt. Der Match Group gelang es inmitten der Pandemie jedoch nicht nur die Nutzerzahlen zu erhöhen, sondern auch die Zahlungsbereitschaft der Kunden zu steigern.
"Seit Anfang Mai haben wir eine Erholung der Zahlungsbereitschaft im gesamten Portfolio festgestellt. […] Neben einem direkten Umsatzwachstum von 15 Prozent für Tinder erzielten unsere Nicht-Tinder-Marken zum ersten Mal seit 2016 ein zweites Quartal in Folge mit einem direkten Umsatzwachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr", so CEO Dubey und CFO Swidler in einem Brief an die Aktionäre.
Die Pandemie lässt die Umsatzprognose für 2020 steigen
Das enorme Nutzer- und Umsatzwachstum stimmt viele Analysten, die sich mit der Match Group-Aktie beschäftigen, nun sehr zuversichtlich was das dritte Quartal 2020 bzw. das Gesamtjahr betrifft. Die Firmengruppe erwartet dementsprechend einen Umsatz von rund 600 Millionen US-Dollar für das dritte Quartal. Darüber hinaus soll sich der Erlös für das Gesamtjahr auf mindestens 2,3 Milliarden US-Dollar belaufen.
Sofern die Nettomargen des Unternehmens weiterhin bei rund 18,5 Prozent oder höher liegen, dürfte der Konzern das Geschäftsjahr 2020 somit womöglich mit einem Gewinn in Höhe von rund 430 Millionen US-Dollar abschließen. Angesichts einer Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden US-Dollar ist die Match Group-Aktie dennoch kein Schnäppchen.
887,5 Prozent Kursplus seit Börsengang
Das Geschäft mit der virtuellen Liebe ist ein enormer Wachstumsmarkt, der seinesgleichen sucht. So hat sich der Firmenwert der Match Group in den zurückliegenden fünf Jahren fast verzehnfacht. Lag der Ausgabepreis der Aktie am Tag des Börsengangs im November 2015 noch bei 12 US-Dollar, sind es aktuell schon mehr als 118 US-Dollar je Anteilsschein. Die ersten Investoren des Konzerns haben mit dieser Aktie also einen angehenden Tenbagger, eine Aktie, deren Kurs sich mehr als verzehnfacht hat, im Depot liegen.
Mit einem Kursplus von insgesamt rund 887,5 Prozent seit dem Börsengang haben frühzeitige Match Group-Anleger in den vergangenen fünf Jahren also eine annualisierte Rendite von rund 58 Prozent pro Jahr erzielt und damit in diesem Zeitraum sogar den NASDAQ 100 mit einer jährlichen Rendite von rund 18,4 Prozent p.a. weit hinter sich gelassen.
Angesichts dieser enormen Kursrallye, die durch die Corona-Pandemie sogar nochmals verstärkt werden konnte, zählt die Match Group mit all ihren Dating-Angeboten zu den klaren Profiteuren der Virus-Krise. Aufgrund der hervorragenden Entwicklung der Aktie in den vergangenen fünf Jahren ist das aktuelle Chancen-Risiko-Verhältnis des Titels dennoch bescheiden.
Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net
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