Tiefrote Zahlen

Steinhoff kommt nicht aus der Krise: Weitere 356 Millionen Euro Verlust - Aktie dennoch gefragt

12.07.19 17:53 Uhr

Steinhoff kommt nicht aus der Krise: Weitere 356 Millionen Euro Verlust - Aktie dennoch gefragt | finanzen.net

Der angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff hat im letzten Geschäftshalbjahr weitere massive Verluste angehäuft.

Wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab, fielen im fortgeführten Geschäft abermals tiefrote Zahlen an.

Steinhoff-Krise noch nicht abgehakt

Damit setzt sich die Serie schwacher Bilanzen bei Steinhoff weiter fort. Während die Erlöse um drei Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gesteigert werden konnten, lag der Vorsteuerverlust bei 114 Millionen Euro, während im fortgeführten Geschäft ein Minus von 356 Millionen Euro anfiel.

Die abermals schwachen Zahlen sind eine Folge des Bilanzskandals, mit dem das Unternehmen seit 2017 zu kämpfen hat.

Die hohen Verluste seien insbesondere auf Kosten für Berater und Honorare für die Bilanzbereinigung zurückzuführen, so Steinhoff im Rahmen der Bilanzvorlage. Den Angaben zufolge waren im Berichtszeitraum Beraterkosten von 82 Millionen Euro angefallen.

"Obwohl alle Anstrengungen unternommen werden, um diese Kosten einzudämmen, gehen wir davon aus, dass dies für einige Zeit unsere Realität bleibt", heißt es in dem ungeprüften 97-seitigen Halbjahresbericht.

Steinhoff beim Ausblick vorsichtig optimistisch

Beim Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung ließ sich der Möbelriese nicht allzu detailliert in die Karten blicken. Man sei beim Ausblick sowohl realistisch als auch zuversichtlich, hieß es in der Halbjahresbilanz. "Realistisch, weil wir wissen, dass Unsicherheiten bestehen bleiben und wir immer noch vor vielen schwierigen Herausforderungen auf dem Weg zur Rehabilitation stehen, aber ermutigt, dass Fortschritte gemacht wurden und dass wir nun die nächste Phase unserer Erholung in Angriff nehmen können".

Steinhoff-Aktie legt zu

Trotz des erneuten dreistelligen Millionenverlustes nehmen die Steinhoff-Anleger die vorgelegten, ungeprüften Zahlen positiv auf. Die Steinhoff-Aktie legte im XETRA-Handel zwischenzeitlich 13,19 Prozent zu. Zum Handelsschluss lag sie noch 11,68 Prozent im Plus. Seit Bekanntwerden des Bilanzskandals im Dezember 2017 hat der Anteilsschein mehr als 97 Prozent an Wert verloren.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Steinhoff International Holdings N.V.