Teurer Lebensstil

So teuer ist Trump für die amerikanischen Steuerzahler

23.02.17 17:05 Uhr

So teuer ist Trump für die amerikanischen Steuerzahler | finanzen.net

Die Familie von US-Präsident Trump ist ungewöhnlich groß. Dies in Kombination mit dem teuren Lifestyle der First Family entwickelt sich zu einem Albtraum für die amerikanischen Steuerzahler.

Dass die Familie des US-Staatsoberhaupts rund um die Uhr beschützt wird, ist wirklich nichts Neues. Doch die neue First Family ist groß, reist viel und pflegt einen aufwendigen Lebensstil. Diese Kombination bedeutet nicht nur viel Stress für die Planer und Sicherheitsbehörden, sondern reißt auch tiefe Löcher in die Staatskasse.

"Golf-Urlauber" Trump

Donald Trump, der im Wahlkampf den "Golf-Urlauber" Barack Obama scharf angegangen war, hat in seiner einmonatigen Amtszeit bereits drei Wochenendreisen in sein rund 1.500 Kilometer vom Weißen Haus entferntes Ferienresort Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) - übrigens mit Golfclub - unternommen. Seinen Vorgängern genügte es meistens, sich zur Erholung in das nur 100 Kilometer vom Weißen Haus entfernte Domizil Camp David zurückzuziehen.

Trumps Rückzugsort Mar-a-Lago jedoch hat eine direkte Meereslage, weshalb zu Trumps Schutz zusätzlich die Küstenwache eingesetzt werden muss. Unter anderem auch deshalb belaufen sich die Kosten für die drei Golf-Wochenenden nach Berechnungen der "Washington Post" bereits auf knapp zehn Millionen US-Dollar. Den Bezirk Palm Beach koste jeder Tag, den sich Trump dort aufhalte, Zehntausende US-Dollar, die für zusätzliche Sicherheits- und Verkehrsmaßnahmen anfallen. Hinzu kommen die Kosten für Transport und Unterbringung von Trumps Beraterstab sowie der Secret-Service-Agenten.

Trump-Sprecherin Stephanie Grisham bemühte sich, dies gegenüber der Zeitung zu rechtfertigen: "Der Präsident arbeitet jeden Tag in der Woche nonstop, egal wo er sich aufhält."

Schutz für die ganze Familie

Aber nicht nur der Präsident selbst wird beschützt. Trumps Gattin Melania etwa hat sich entschlossen, weiterhin im Trump-Tower in New York zu leben, weil ihr gemeinsamer zehnjähriger Sohn Barron dort zur Schule geht und seine Freunde hat. Nach Angaben der "Washington Post" hat dies zur Folge, dass die Stadt New York täglich rund 500.000 US-Dollar zum Schutz des Trump Towers aufwenden muss, denn aufgrund der anhaltenden Proteste vor Ort, sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.

Daneben haben noch Tochter Ivanka und ihr Mann Jarred Kushner, die mit ihren drei Kindern in Washington leben, sowie die beiden erwachsenen Söhne Donald Jr. und Eric Anspruch auf Personenschutz. Sie alle pflegen einen luxuriösen Lebenswandel, was Schutzmaßnahmen sowohl logistisch aufwendig als auch teuer macht.

Die beiden Präsidentensöhne etwa leiten inzwischen das Trump-Imperium. Dies bringt viele Geschäftsreisen mit sich. So reisten sie etwa zur Eröffnung des Trump International Golf Club in die Vereinigten Arabischen Emirate, was laut "Washington Post" allein beim Secret Service, der für ihren Schutz zuständig ist, zu Kosten in Höhe von rund 16.000 US-Dollar führte. Die Kosten für Schutz und Unterbringung von Eric Trump während einer weiteren Geschäftsreise nach Uruguay, wo ein Trump-Wolkenkratzer gebaut wird, gab die Zeitung sogar mit 100.000 US-Dollar an.

Gerade diese Geschäftsausflüge der erwachsenen Söhne stoßen vielfach auf Kritik, werden hier doch Steuergelder zugunsten des Trump-Imperiums verwendet. Für die Kritiker handelt es sich hierbei um einen klaren Interessenskonflikt, vor allem, da Donald Trump lediglich das Management, aber nicht den Besitz über sein Imperium abgegeben hat.

Für zusätzlichen Stress beim ohnehin schon ausgelasteten Secret Service sorgt auch noch die Party-begeisterte 23-jährige Tochter Tiffany. Ihre reichen Freunde hat sie beispielsweise zu einer Feier im Weißen Haus eingeladen, was viel zusätzliche Arbeit für das Sicherheitspersonal bedeutete.

Enorme Kosten für die Steuerzahler

Laut "Washington Post" sprengt der Aufwand für die neue Präsidentenfamilie jeden bisher bekannten Rahmen. Dabei hatte der Republikaner während seines Wahlkampfs noch versprochen, dass er gegen die Verschwendung von Steuergeldern kämpfen will. Doch zumindest was seine Familie betrifft, sieht die Realität anders aus: Der angesehenen US-Zeitung zufolge dürfte die First Family während der vierjährigen Amtszeit die Staatskasse Hunderte Millionen US-Dollar kosten.

Redaktion finazen.net

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