ifo-Präsident Fuest gegen Energiesubventionen mit der Gießkanne
ifo-Präsident Clemens Fuest hat vor flächendeckenden teuren Staatshilfen gegen die hohen Benzinpreise gewarnt.
Sinnvoller wäre eine höherer Pendlerpauschale für Fernpendler mit geringen Einkommen, sagte der Wirtschaftsforscher am Dienstagabend auf einem Forum in München.
Eine Steuersenkung bei Benzin und Diesel dagegen würde zum größten Teil der Mineralölindustrie und Autofahrern mit höheren Einkommen und größeren Autos zugute kommen. Eine Mobilitätsprämie sei ebenfalls teuer und nicht zielgenau, sagte Fuest und forderte: "Sorgfältiger Umgang mit öffentlichen Mitteln und nicht Gießkanne!" Das gelte auch bei Unternehmen. Notfalls sollte der Staat gezielt energeiintensiven, besonders betroffenen Branchen wie der Chemie- oder Pharmaindustrie helfen.
Angesichts der hohen Preise und der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und Öl hält der Ifo-Präsident eine Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke für sinnvoll. Der Ausbau der erneuerbaren Energien dürfte jetzt einen Schub erhalten, aber kurzfristig bringe das nichts. Wenn billiges Gas als Brücke für die Energiewende wegfalle und wieder mehr Kohle genutzt werde, verfehle Deutschland seine Klimaziele.
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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