Bundesbank: Inflationserwartungen der Verbraucher in Deutschland schwächen sich ab
Die Inflationserwartungen der Verbraucher in Deutschland sind im Mai deutlich gefallen.
Die auf Sicht von 12 Monaten erwartete Teuerungsrate sank von 5,7 auf 5,3 Prozent, wie aus neuen Daten der Bundesbank hervorgeht. Die längerfristigen Inflationserwartungen für die nächsten fünf Jahre erhöhten sich hingegen leicht von 5,0 auf 5,1 Prozent.
Im Vergleich zu ihrem Höchststand vom Oktober 2022 bei 8,2 Prozent seien die kurzfristigen Inflationserwartungen um fast drei Prozentpunkte gesunken, erklärte die Bundesbank. Nur noch 14 Prozent der befragten Verbraucher erwarten demnach einen deutlichen Anstieg der Inflation in den kommenden 12 Monaten. 31 Prozent der Befragten rechnen dagegen mit einer rückläufigen Inflation.
Von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die gesamte Eurozone mittelfristig zwei Prozent Inflation anstrebt, sind die Erwartungen immer noch weit entfernt. Auch die tatsächliche Teuerung liegt in Deutschland mit zuletzt 6,1 Prozent deutlich über dem EZB-Ziel, auch wenn die Rate in den vergangenen Monaten spürbar gesunken ist.
Für die Geldpolitik der EZB spielen die Inflationserwartungen eine große Rolle. Denn moderne Geldpolitik funktioniert vor allem über die Steuerung von Erwartungen. Rechnen die privaten Haushalte mit einer hohen Inflation, fordern sie auch meist mehr Lohn und Gehalt, was die Inflation weiter anheizen kann.
/bgf/la/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: Claudio Divizia / Shutterstock.com