Deutsche Telekom-Aktie fester: Post-Chef Appel wird in Aufsichtsratschef der Telekom - Energiepreise und Lieferketten belasten nicht
Der Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, führt künftig auch den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom.
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Das Kontrollgremium des größten deutschen Telekommunikationskonzerns wählte Appel am Donnerstagabend im Anschluss an die Hauptversammlung zum Aufsichtsratsvorsitzenden, wie die Telekom (Deutsche Telekom) in Bonn mitteilte. Zuvor hatten die Telekom-Aktionäre den Weg für den Deutsche Post-Chef frei gemacht, in Personalunion auch den Aufsichtsrat zu führen.
Zwar äußerte eine ganze Reihe von Aktionären Bedenken wegen der Doppelbelastung des Managers. Doch erhielt Appel auf dem Aktionärstreffen der Telekom in Bonn am Ende doch die notwendige Mehrheit für den Einzug ins Kontrollgremium. Insgesamt stimmten knapp 84 Prozent des anwesenden Grundkapitals für den Manager. Appel tritt die Nachfolge von Ulrich Lehner an, der nach 14 Jahren aus dem Telekom-Aufsichtsrat ausscheidet.
Der 60-jährige Appel will gut ein Jahr lang eine Doppelfunktion wahrnehmen und auf dem Chefsessel der Post bleiben und zugleich an der Spitze des Telekom-Aufsichtsrats stehen. Bei etlichen Aktionärsvertretern kam das nicht gut an. Sie warnten vor einer zeitlichen Überbelastung Appels und verwiesen darauf, dass ein Regelwerk zur guten Unternehmensführung von so einer Doppelfunktion abrate.
Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka Investment etwa betonte: "Selbst für den besten Manager sind diese beiden Mandate zu viel." Und auch Henrik Pontzen von der Fondsgesellschaft Union Investment sagte, Appel könne nicht gleichzeitig Post-Chef und Telekom-Chefkontrolleur sein. "Auch wenn es nur vorübergehend ist: zwei Spitzenposten sind einer zu viel." Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) übte ebenfalls Kritik.
Appel selbst verteidigte auf der Hauptversammlung seine Kandidatur. Er kündigte an, er werde in Kürze einen Teil seiner Aufgaben bei der Post abgeben, um genug Zeit für sein Aufsichtsratsmandat bei der Telekom zu haben. Außerdem habe er in der Vergangenheit schon mehrfach ähnliche Doppelbelastungen bewältigt - etwa als er in der Finanzkrise gleichzeitig Postchef und Aufsichtsratsvorsitzender der Postbank gewesen sei.
Auch der scheidende Telekom-Aufsichtsratschef Lehner verteidigte die Berufung Appels. Der Postchef sei "eine außerordentlich qualifizierte Besetzung" für den Posten. "Verfügbare Kandidaten dieses Kalibers sind rar." Der deutsche Corporate-Governance-Kodex zur Unternehmensführung lasse außerdem in Ausnahmefällen eine solche Lösung zu. Die Entscheidung für Appel sei vernünftig und richtig.
Telekom von Energiepreisen und Lieferketten kaum betroffen
Die Deutsche Telekom hat sich auf der Hauptversammlung als stabiles Unternehmen präsentiert. Zur Stabilität gehöre, Risiken früh zu erkennen und zu managen, sagte Unternehmenschef Tim Höttges. Als Beispiel nannte der Manager die steigenden Energiepreise. "Wir haben die Preise abgesichert. Allein in Deutschland sind für dieses Jahr 85 Prozent unserer Energiekosten fix. Für das kommende Jahr 75 Prozent. Wir haben uns also eine eigene Preisbremse gebaut", erklärte er.Auch von unterbrochenen Lieferketten sei die Telekom kaum betroffen. "Unsere Lieferverträge haben lange Laufzeiten." Die Telekom arbeite seit Jahren daran, unabhängiger zu werden von einzelnen Lieferanten. "Wir kaufen nie bei nur einem, sondern immer bei mehreren ein. Denn wir sehen ja ganz aktuell, dass auch Unabhängigkeit ein wichtiger Faktor von Stabilität ist."
Der Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint erweise sich immer deutlicher als Erfolg. Synergien fielen höher aus als anfangs kalkuliert. "Wir hatten ursprünglich gesagt: Wir erwarten aus der Übernahme am Ende jährliche Kostenvorteile von 6 Milliarden Dollar. Jetzt gehen wir sogar von 7,5 Milliarden Dollar aus", sagte Höttges.
Zum letzten Mal leitet Ulrich Lehner als Aufsichtsratsvorsitzender eine Hauptversammlung der Deutschen Telekom. Lehner steht seit 2008 an der Spitze des Gremiums und scheidet nun aus Altersgründen aus. Höttges bedankte sich bei ihm.
Telekom: Viele russische Softwareentwickler haben das Land verlassen
Viele russische Software-Entwickler der Deutschen Telekom haben Russland inzwischen verlassen und arbeiten von anderen Ländern aus weiter für den deutschen Telekommunikationsriesen. Telekom-Chef Tim Höttges sagte am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Konzerns in Bonn, die Telekom habe zwar kein Geschäft in Russland gehabt, dort aber rund 2000 Software-Entwickler beschäftigt. "Sie können von anderen Ländern aus für uns tätig sein. Und ein Großteil der Beschäftigten hat dieses Angebot bereits angenommen und das Land verlassen."Telekom-Aktien gewannen im XETRA-Handel 1,86 Prozent auf 40,21 Euro.
BONN / FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)
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