Apple, Amazon, Netflix & Co: Sollten Anleger auch 2021 auf FAANG-Aktien setzen?
Die dominanten 5 US-Techriesen haben im Corona-Jahr 2020 maßgeblich zur Aktienrally beigetragen. Doch angesichts milliardenschwerer Bewertungen stellt sich die Frage nach den Zukunftsaussichten der FAANG-Stocks: Sollten Anleger auch 2021 FAANG-Aktien im Portfolio haben?
• FAANG-Aktien haben die Techrally entscheidend befeuert
• Frage nach Überbewertung stellt sich
• Lohnt der Blick auf andere Techtitel?
Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google gehören seit Jahren zu den Anlegerlieblingen. Die Unternehmen, die häufig im Korb der FAANG-Aktien zusammengefasst werden, haben auch 2021 eine deutlich positive Performance in den Anlegerdepots hinterlassen. Selbst die schwächsten unter den FAANG-Titeln, Facebook und die Google-Mutter Alphabet, haben 2020 kräftig zugelegt, während Amazon, Apple und Netflix als Corona-Profiteure die Markterwartungen teilweise pulverisierten und den Markt deutlich outperformten. Doch 2020 war nicht das erste Erfolgsjahr für FAANG: Seit geraumer Zeit treiben diese Techtitel die Märkte an.
Setzt sich die Techrally auch 2021 fort?
Vor diesen Hintergrund stellen sich viele Anleger die Frage, wie viel bei FAANG-Aktien im neuen Börsenjahr noch zu holen sein wird. Kenny Polcari, geschäftsführender Gesellschafter bei Kace Capital Advisors, rät Investoren, 2021 auch außerhalb der FAANG-Blase aktiv zu werden. Jeder sollte Tech-Aktien im Portfolio haben, so der Experte gegenüber "The Street". "Aber viele Leute glauben, Tech bestehe nur aus den fünf FAANG-Aktien", dabei sei "Tech so viel größer als nur FAANG", betont Polcari.
Dass Techtitel auch im neuen Börsenjahr gut performen werden, davon ist er überzeugt. Allerdings geht er davon aus, dass viele Anleger ihr Geld aus den großen fünf Techriesen abziehen werden, weil sie überperformt haben - stattdessen werde das Geld dann wohl in anderer Teile des Techmarktes investiert, glaubt der Experte. Große Chancen für Investoren sieht der Manager dabei insbesondere im Bereich von IoT, dem Internet der Dinge. Dies werde sich 2021 und darüber hinaus voraussichtlich positiv entwickeln, prognostiziert Polcari.
FAANG noch nicht abschreiben
Doch auch wenn Investoren den Blick über den Tellerrand wagen und ihren Fokus auf andere Techsegmente legen sollten, ist die Zeit der FAANG-Aktien noch lange nicht vorbei, glauben andere Experten. Denn die Folgen der Corona-Krise dürften noch für geraume Zeit spürbar bleiben, auch wenn zwischenzeitlich zugelassene Impfstoffe die Hoffnung auf eine Normalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens nähren.
Doch technische Entwicklungen wie die zunehmende Nachfrage im Bereich E-Commerce, Homeoffice-Anwendungen, Cloud-Systeme, Streaming-Angebote und 5G werden auch nach überstandener Corona-Pandemie voraussichtlich relevant bleiben. Davon dürften wiederum Unternehmen dieser Branchen, in denen auch FAANG-Aktien nicht nur aktive sondern dominante Marktplayer sind, weiter profitieren. Wachstumsstimuli sind also weiterhin vorhanden - auch und insbesondere für FAANG-Titel.
Das sieht auch CNBC-Moderator Jim Cramer ähnlich, der kürzlich betonte: "Erinnern wir uns doch daran, wer uns [die Märkte, A.d.R.] überhaupt erst auf die neuen Rekordlevel gebracht hat, denn diese Aktien sind immer noch die besten in der Show." Es gebe einige Aktien, die an Attraktivität verlieren, wenn die Welt wieder normal werde, "aber nicht FAANG", zeigt sich der ehemalige Hedgefondsmanager überzeugt.
Blick über den Tellerrand kann sich lohnen
Allerdings lohnt es sich für Anleger tatsächlich, ihren Horizont zu erweitern, denn im Techsegment gibt es zahlreiche weitere Player mir Kurspotenzial. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang auf den Microsoft-Konzern verwiesen, der schon seit geraumer Zeit deutlich mehr ist als "nur" der Hersteller des Betriebssystems Windows.
Experten halten auch den Amazon-Konkurrenten Tencent, den Cloud-Experten Snowflake sowie den Bezahldienstleister Square für potenzielle Kaufkandidaten mit Kurspotenzial. Ebenfalls einen Blick wert könnte Roku sein, der im Hardware-Streaming-Segment weitere Erfolge feiern könnte.
Redaktion finanzen.net
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