Lufthansa-Aktie fällt: Piloten bereiten sich auf Streik-Urabstimmung vor - Neue Wandelanleihen angekündigt

Bei der Lufthansa machen sich die Piloten bereit für einen Streik. Außerdem wurden Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 600 Millionen Euro angekündigt.
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Die Tarifkommission der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung für gescheitert erklärt und bereits beim Gewerkschaftsvorstand die Urabstimmung beantragt. Das geht aus einem Schreiben an die Mitglieder hervor, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Ob und wann es zu einem erneuten Pilotenstreik bei der defizitären Lufthansa-Kernmarke kommt, steht damit noch nicht fest. Zuletzt hatte die VC im Jahr 2022 einen eintägigen Streik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft organisiert.
Zinsrisiko auf Beschäftigte verlagert
Die VC hatte Lufthansa im Mai zu Verhandlungen über die Betriebsrenten sowie zur sogenannten Übergangsversorgung aufgefordert. Die Gespräche blieben allerdings ohne Ergebnis. Betroffen sind rund 4.800 Beschäftigte. Laut Darstellung der VC hat Lufthansa kein substanzielles Angebot gemacht.
Bei einem Tarifabschluss im Jahr 2017 hatte sich die Piloten-Gewerkschaft darauf eingelassen, dass Lufthansa nicht mehr die absolute Höhe der Renten garantiert, sondern nur noch die Höhe der Arbeitgeberbeiträge. Das Zinsrisiko ging so auf die Beschäftigten über. Zudem wurde das durchschnittliche Alter zur Übergangsversorgung um zwei Jahre auf 60 Lebensjahre hochgesetzt. Dem Vernehmen nach blieben die Erträge hinter den damals formulierten Erwartungen zurück.
Großkonflikt im Hintergrund
Im Hintergrund schwelt zudem ein Großkonflikt um die verschiedenen deutschen Flugbetriebe der Lufthansa Gruppe. Der Vorstand um den Vorsitzenden Carsten Spohr hat die Betriebe City Airlines und Discover mit dem erklärten Ziel gegründet, dort zu günstigeren Tarifbedingungen zu fliegen, als bei Lufthansa Classic und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline gelten.
Dafür wurden teilweise bereits Tarifverträge mit der konkurrierenden Gewerkschaft Verdi geschlossen, während die Spartengewerkschaften VC für die Piloten und Ufo für das Kabinenpersonal außen vor blieben. Diese wollen verhindern, dass immer mehr Flugzeuge und damit Arbeitsplätze zu den jüngeren und kostengünstigeren Betrieben verlagert werden.
Lufthansa kündigt Wandelanleihe im Volumen von 600 Mio Euro an
Die Lufthansa AG hat die Ausgabe von Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 600 Millionen Euro angekündigt. Die unbesicherten und nicht nachrangigen Anleihen mit Endfälligkeit im September 2032 werden ausschließlich institutionellen Investoren im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens angeboten. Die Bezugsrechte der Aktionäre sollen ausgeschlossen werden, wie der Airline-Konzern mitteilte.
Die neuen Anleihen werden zu 100 Prozent des Nennbetrags ausgegeben. Anstelle periodischer Zinszahlungen werden die Anleihen am 10. September 2032 zu ihrem aufgezinsten Rückzahlungsbetrag zurückgezahlt. Dieser wird zwischen 100,9 Prozent und 104,5 Prozent des Nennbetrags liegen. Die finalen Bedingungen der neuen Anleihen werden voraussichtlich im Laufe des Tages festgesetzt.
Mit dem Erlös plant der Konzern, seine bis 2025 fälligen Wandelanleihen zurückzukaufen und bestehende Verbindlichkeiten zu refinanzieren.
So reagiert die Lufthansa-Aktie
Die bevorstehende Streik-Urabstimmung kommt bei Anlegern nicht gut an: Die Lufthansa-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,65 Prozent tiefer bei 7,68 Euro. Die jüngste Abwärtstendenz setzte sich mit einem Tief seit vier Wochen fort. Erstmals seit Mai rutschte der Kurs wieder unter die 50-Tage-Linie. Diese stellt einen beliebten, mittelfristigen Trendindikator dar.
Dass die Lufthansa laut Mitteilung vom Mittwoch mit der Ausgabe von 600 Millionen Euro schweren Wandelanleihen die Rückzahlung älterer Schuldverschreibungen finanzieren will, hinterließ indes keine Spuren. Solche Transaktionen sind normal.
FRANKFURT (dpa-AFX) / DOW JONES
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