US-Notenbank lässt Eigenkapital-Ausnahme auslaufen
Die US-Notenbank Fed lässt eine in der Corona-Krise ergriffene Stützungsmaßnahme etwas überraschend auslaufen.
Konkret geht es um eine Ausnahme zur Eigenkapitalregel SLR, wie die Fed am Freitag in Washington mitteilte. Die Regel schreibt vor, wieviel Eigenkapital die Banken für diverse Vermögenswerte in ihren Büchern vorhalten müssen, um mögliche Verluste auszugleichen.
Die Entscheidung der Fed wurde nicht unbedingt erwartet, da einige Marktteilnehmer für eine Verlängerung plädiert hatten. Am US-Anleihemarkt, der von den Änderungen betroffen ist, gaben die Kurse spürbar nach. Die Renditen stiegen im Gegenzug an - vermutlich aus der Sorge heraus, die Nachfrage nach Staatspapieren könnte jetzt zurückgehen.
Vor knapp einem Jahr hatte die Fed US-Staatsanleihen und bestimmte Bankreserven von der Unterlegungspflicht mit Eigenkapital ausgenommen. Ziel war, Verspannungen auf dem Markt für Staatsanleihen und für Kurzfristfinanzierungen zu lindern. Da sich die Lage auf den jeweiligen Märkten wieder entspannt habe, laufe die Ausnahmeregelung zum 31. März aus, teilte die Fed mit.
Zugleich macht sich die Fed für eine grundsätzliche Änderung der SLR-Regel stark. Sie begründet dies mit dem deutlich steigenden Angebot an amerikanischen Staatsanleihen und Bankreserven. Betroffene sollen bald ihre Stellungnahme zu der beabsichtigten Reform abgeben können, erklärte die Fed.
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WASHINGTON (dpa-AFX)
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