Ströer: Prognosesenkung - was nun?
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Ströer-Aktie unter Druck: Nach schwachen Halbjahreszahlen und gekürzter Prognose fällt der Kurs auf ein Drei-Jahres-Tief. Kurzfristig fehlen die Impulse, auf längere Sicht birgt die Transformation hin zu digitaler Außenwerbung aber weiterhin Potenzial.
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Harte Zeiten für die einst erfolgsverwöhnten Ströer-Aktionäre. Während der Dax seit Jahresbeginn um satte 18 Prozent vorne liegt, verlor das Papier des Werbespezialisten um über 15 Prozent und steht damit inzwischen auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.
Hatten schon die mauen Halbjahreszahlen der Kölner mit einem minimalen Wachstum von Umsatz (+2 Prozent auf 980 Mio. Euro) und bereinigtem EBITDA (+1 Prozent auf 266 Mio. Euro) an der Börse für Enttäuschung gesorgt, so folgte nun ein weiterer Nackenschlag. Bedingt durch die schwache Werbeauslastung infolge der wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten kürzte der Vorstand gestern auch die Jahresprognose.
Wurde bislang für 2025 ein Umsatzwachstum von etwa 6 Prozent und eine leicht darüber liegende Steigerung des bereinigten EBITDA in Aussicht gestellt, so erwartet das Management die beiden Kennzahlen nunmehr nur noch auf dem Niveau des Vorjahres. Seinerzeit lag der Umsatz bei 2.047 Mio. Euro und das EBITDA bei 626 Mio. Euro.
Da es zudem weiterhin keinerlei Neuigkeiten zu einem möglichen Verkauf des Kerngeschäfts von Ströer an interessierte Private-Equity-Investoren gibt und ein erfolgreicher Abschluss inzwischen bezweifelt werden darf, fehlen dem Papier aktuell gänzlich die Impulse. Zumindest kurzfristig, denn auf längere Sicht hat der Vermarktungsspezialist mit der Transformation hin zu digitaler Außenwerbung immer noch ein starkes Wachstumssegment, das auch im ersten Halbjahr 2025 wieder zweistellig, um 17 Prozent, zulegen konnte.
Mithin bietet die aktuelle Bewertung der Aktie, die mittlerweile auf ein KGV für 2025 von nur noch 12 zusammengeschrumpft ist, zumindest mittelfristig noch deutliches Potenzial. Jedenfalls dann, wenn die Kölner zumindest wieder auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren können. Schnäppchenjäger könnten daher durchaus versucht sein, nach einer Bodenbildung der Aktie erste Bestände aufzubauen, zumal obendrauf noch eine Dividendenrendite von über 5 Prozent winkt.