ifo-Geschäftsklima mit drittem Anstieg in Folge
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im April spürbar aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg stärker als erwartet auf 89,4 (Vormonat revidiert: 87,9) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Das ist der dritte Anstieg in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur eine Steigerung auf 88,8 Punkte erwartet.
"Die Unternehmen waren zufriedener mit den laufenden Geschäften", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. "Auch die Erwartungen hellten sich auf. Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die Dienstleister." Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen stieg im April auf 88,9 (88,1) Punkte. Die befragten Ökonomen hatten einen Anstieg auf 88,6 Punkte erwartet. Der Index für die Geschäftserwartungen fiel auf 89,9 (revidiert 87,7) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 88,9 Punkte erwartet.
Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index gestiegen. Dies war auf deutlich weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage beurteilten die Firmen hingegen schlechter. Der Auftragsbestand ging weiter zurück. Produktionssteigerungen sind nicht in Sicht.
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich aufgehellt. Insbesondere die aktuelle Lage hat sich verbessert. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert. Die Unternehmen bleiben skeptisch für die kommenden Monate.
Auch im Handel ist der Index gestiegen. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich, bleiben allerdings insgesamt pessimistisch. Mit den laufenden Geschäften zeigten sich die Händler etwas weniger zufrieden. Dies ist vor allem auf die Großhändler zurückzuführen, während sich die Lage im Einzelhandel spürbar verbessert hat.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima das dritte Mal in Folge verbessert. Das lag an merklich weniger pessimistischen Erwartungen. Die aktuelle Lage wurde etwas schlechter beurteilt. Viele Firmen klagen über Auftragsmangel.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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