ifo-Geschäftsklima im Mai besser als erwartet - Lagebeurteilung sinkt
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai deutlicher als erwartet aufgehellt, bleibt aber trotzdem sehr schwach.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 79,5 (April revidiert: 74,2) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 76,8 Punkte prognostiziert. Für April hatten die Konjunkturforscher vorläufig einen Wert von 74,3 gemeldet. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen im Mai verschlechterte sich auf 78,9 (revidiert: 79,4) Punkte. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 79,2 Punkte gelautet, für April waren ursprünglich 79,5 gemeldet worden. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg dagegen auf 80,1 (69,4) Zähler. Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 73,0 Punkte erwartet.
Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Geschäftsklimaindex deutlich. Das war allerdings nur auf die stark verbesserten Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Von Optimismus sind die Industriefirmen laut ifo-Institut noch weit entfernt. Die aktuelle Lage stuften sie nochmals erheblich schlechter ein.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima nach dem historischen Tief im April wieder merklich, was ebenfalls vor allem an deutlich gestiegenen Erwartungen lag. Die Dienstleister schätzten aber auch ihre aktuelle Lage etwas besser ein. Dennoch überwiegt bei den Unternehmen noch immer der Pessimismus.
Im Handel erhöhte sich der Geschäftsklimaindex ebenfalls deutlich. Hier erholten sich sowohl die Lageeinschätzungen als auch die Erwartungen spürbar. Insbesondere im Einzelhandel verbessern die Lockerungen die Stimmung.
Im Bauhauptgewerbe ist der Index wieder gestiegen, nachdem er zuletzt mehr als ein halbes Jahr gefallen war. Grund hierfür war ein historischer Anstieg der Erwartungen. Die aktuelle Lage schätzten die Baufirmen etwas schlechter ein.
DJG/hab/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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