WACKER CHEMIE: Werkleiter nennt Bürgerentscheid gegen Windräder herbe Enttäuschung
Vertreter der Industrie im bayerischen Chemiedreieck bei Altötting haben enttäuscht auf das Bürgervotum gegen den Bau von Windrädern reagiert.
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"Aus Sicht der Industrie ist der Ausgang des Bürgerentscheids eine herbe Enttäuschung", sagte Peter von Zumbusch, Werkleiter von WACKER CHEMIE, dem "Münchner Merkur" (Dienstag). "Für das Chemiedreieck ist die ausreichende Versorgung mit Energie zu international wettbewerbsfähigen Preisen essenziell."
Angesichts des Klimawandels müsse die chemische Industrie klimaneutral werden. "Das ist ein gewaltiger Kraftakt und setzt vor allem eine deutlich stärkere Elektrifizierung voraus", sagte von Zumbusch der Zeitung.
Künftig werde es dabei immer mehr um Energien aus nachhaltigen Quellen gehen. "Ein einzelnes Projekt wie der Windpark Altötting entscheidet zwar nicht über die Zukunft des Chemiedreiecks, ein Scheitern wäre aber ein weiterer Stein in einem Mosaik, das den Standort Deutschland bereits heute im internationalen Vergleich nicht gut aussehen lässt", sagte von Zumbusch. Dazu zählten neben zu hohen Energiepreisen auch bürokratische Hürden und eine ungenügende Infrastruktur.
Die Bürgerinnen und Bürger in Mehring im Landkreis Altötting hatten am Sonntag in einem Ratsentscheid und in einem Bürgerentscheid mit großer Mehrheit Windkraftanlagen auf ihrem Gemeindegebiet abgelehnt. Dort sollten nach bisherigen Plänen etwa zehn von insgesamt 40 Windkraftanlagen entstehen. Im Altöttinger und Burghauser Forst soll Bayerns größter Windpark entstehen.
Die Initiative "Gegenwind Altötting", die das Mehringer Bürgerbegehren initiiert hatte, plant in Nachbarorten weitere Bürgerbegehren. Es gehe nun um Überzeugungsarbeit und eine transparente Kommunikation, um das Windparkprojekt zum Erfolg zu führen, sagte von Zumbusch.
MEHRING (dpa-AFX)
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