Starinvestor schlägt zurück: Wie Warren Buffett Donald Trump zerlegt
Donald Trump und Warren Buffett werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Nachdem der US-Präsidentschaftsbewerber in Steuerfragen auf den Starinvestor verwies, schlägt Buffett nun mit deutlichen Worten zurück.
Das Thema Steuern ist eines der großen Themen im laufenden Wahlkampf um das US-Präsidentenamt. Auch beim zweiten TV-Duell zwischen den Präsidentschaftsbewerbern Donald Trump und Hillary Clinton kam es erneut auf den Tisch. Denn Donald Trump macht um seine Steuerzahlungen nach wie vor ein großes Geheimnis.
Steuerschlupfloch genutzt
Bereits vor der zweiten TV-Debatte hatte die "New York Times" unter Berufung auf vorliegende Dokumente berichtet, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump möglicherweise 18 Jahre lang keine Steuern gezahlt hat. Möglich sei dies gewesen, weil Trump 1995 aufgrund fehlgeschlagener Geschäfte Anfang der 1990er Jahre einen Verlust von 916 Millionen Dollar geltend gemacht habe. Trumps Team dementierte die Meldung nicht, erklärte lediglich, dass das Blatt unrechtmäßig an das Steuerpapier gekommen sei. Trump selbst sah die Steuervermeidungspraxis eher als cleveren Schachzug seinerseits: Er habe die heimischen Steuergesetze "brillant" zu seinem Vorteil genutzt. Dabei habe er seinen "unternehmerischen Scharfsinn" eingesetzt, um seine Steuerlast zu senken und so die Immobilienkrise zu bewältigen, verteidigte Trump sein Vorgehen. Im Rahmen des zweiten TV-Duells mit Konkurrentin Hillary Clinton verwies Trump dann auf den Starinvestor Warren Buffet. Auch dieser habe schließlich eine "massive Abschreibung" vorgenommen, verteidigte sich Trump.Buffett wehrt sich mit deutlichen Worten
Warren Buffett sieht die Sache offenbar ganz anders und will - anders als von Trump behauptet - nie Nutznießer des umstrittenen Steuerschlupfloches gewesen sein. Seine Ansage an den Immobilien-Mogul ist eindeutig: "Seit 1944 habe ich jedes Jahr Einkommenssteuern gezahlt", so der Milliardär in einer Stellungnahme an den Börsensender CNB. "Damals war ich 13 Jahre alt", fügte Buffett noch hinzu. Er habe zudem niemals einen Verlustvortrag geltend gemacht, wies er Trumps Vorwürfe scharf zurück. Er habe Kopien von allen 72 Steuererklärungen, um das zu beweisen, so Buffett weiter.Trump will Steuererklärungen nicht veröffentlichen
Dass Donald Trump seine Steuererklärungen nicht veröffentlicht, ist dem Starinvestor ebenfalls ein Dorn im Auge. Schließlich ist das im US-Wahlkampf in der Regel üblich. Trump zufolge prüfe die Steuerbehörde seine Steuererklärung derzeit - daher könne er sie nicht einfach veröffentlichen. Für Warren Buffett ein gefundenes Fressen: Seine Steuer befinde sich auch gerade in der Prüfung, aber das hindere ihn nicht daran, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, legte Buffett nach. "Auch für Herrn Trump sollte das eigentlich kein Problem darstellen - zumindest nicht von Gesetzesseite her."Der Starinvestor habe im vergangenen Jahr 1,85 Millionen Dollar Einkommenssteuer gezahlt - bei einem Einkommen von 11,56 Millionen Dollar. Der Steuersatz sei deshalb verhältnismäßig gering, weil er 2015 2,859 Milliarden Dollar an gemeinnützige Zwecke gespendet und daher einen Teil seines Vermögens abgeschrieben habe, wird Buffett konkret.
Buffetts Vermögen wird auf 66 Milliarden Dollar geschätzt - laut "Forbes"-Liste ist der Milliardär im Ranking der reichsten Menschen der Welt auf Platz 3. Donald Trump soll daneben 3,7 Milliarden Dollar schwer sein, hält die von Forbes genannte Summe allerdings selbst für deutlich höher.
Redaktion finanzen.net
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