Monatsbericht

Steuereinnahmen legen 2023 um 1,8 Prozent zu

30.01.24 07:44 Uhr

Steuereinnahmen legen 2023 um 1,8 Prozent zu | finanzen.net

Die deutschen Steuereinnahmen sind im Gesamtjahr 2023 insgesamt um 1,8 Prozent gestiegen, nachdem sie im Dezember um 0,1 Prozent zugenommen haben.

Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. "Dass der Anstieg spürbar hinter der Preisentwicklung im vergangenen Jahr zurückblieb, ist einerseits auf die gedämpfte konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen", erklärte das Ministerium. "Andererseits bremsten die steuerlichen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung den Aufkommensanstieg." Das Ministerium verwies auf das Inflationsausgleichsgesetz und die temporäre Senkung der Umsatzsteuersätze auf Gas und Fernwärme.

Der Bund verbuchte im vergangenen Jahr 5,6 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 356,0 Milliarden Euro. Die Länder nahmen hingegen mit 382,6 Milliarden Euro um 0,5 Prozent weniger an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen 2023 auf rund 829,8 Milliarden Euro.

Im Dezember 2023 erreichten die Steuereinnahmen ein Aufkommen von 109,0 Milliarden Euro. Während der Bund einen Zuwachs um 1,7 Prozent auf 47,8 Milliarden Euro verbuchte, nahmen die Länder mit 51,0 Milliarden Euro 0,2 Prozent weniger an Steuern ein. Sinkende Vorauszahlungen bei veranlagter Einkommensteuer und Körperschaftsteuer im Dezember spiegeln laut dem Ministerium wider, "dass sich die konjunkturelle Schwächephase auch im Steueraufkommen bemerkbar macht".

Aufschwung setzt erst nach und nach ein

"In diesem Jahr dürfte erst nach und nach eine binnenwirtschaftlich getragene Erholung einsetzen, wenn sich die steigenden Realeinkommen aus merklichen Lohn- und Gehaltszuwächsen bei sinkender Inflation im privaten Konsum bemerkbar machen", erklärten die Ökonomen des Ministeriums zur weiteren Konjunkturentwicklung. Die Bundesregierung veröffentliche ihre aktualisierte Projektion zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Rahmen des Jahreswirtschaftsberichts voraussichtlich am 21. Februar.

Die Frühindikatoren für die kurzfristige Entwicklung hätten sich zuletzt überwiegend weiter eingetrübt und signalisierten aktuell noch kein spürbares Anziehen der Konjunktur. In der Industrie würden derzeit laut Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung fehlende Neuaufträge, vor allem aus dem Ausland, beklagt. Auch im Handel und Baugewerbe, insbesondere beim Wohnungsbau, hätten die Geschäftserwartungen im Dezember nachgegeben. Dagegen hätten sich die Dienstleister weniger pessimistisch gezeigt, und das Konsumklima der Gesellschaft für Konsumforschung habe zum Jahresende etwas zugelegt.

BERLIN (Dow Jones)

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