Steigt Buffett aus?

Warum Warren Buffett seine Wells Fargo-Aktien aus dem Depot werfen sollte

21.11.17 20:17 Uhr

Warum Warren Buffett seine Wells Fargo-Aktien aus dem Depot werfen sollte | finanzen.net

Warren Buffett ist als Value-Investor ebenso bekannt wie erfolgreich. Zu den größten Beteiligungen seiner Investmentholding Berkshire Hathaway zählt die US-Großbank Wells Fargo, die jedoch immer mehr ins Gerede kommt. Wird es Buffett bald zu viel?

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Starinvestor Warren Buffett ist bekannt dafür, vornehmlich in Unternehmen zu investieren, an die er selbst glaubt. Die Integrität der Unternehmen in seinem Portfolio schreibt der berühmte Investor dementsprechend groß. Nun steckt jedoch gerade eine von Buffetts größten Beteiligungen schon seit langer Zeit in einer veritablen Vertrauenskrise: Wells Fargo. Nun fordert unter anderem das Online-Portal "TheStreet": Buffett sollte seine Wells Fargo-Beteiligung endgültig loswerden.

Wells Fargo nahm Autos illegal wieder in Besitz

Die Skandal-Meldungen häufen sich weiterhin: Wells Fargo bezahlte in der vorherigen Woche satte 5,4 Millionen US-Dollar an 450 US-Soldaten, von denen die Bank Autos illegal wieder in Besitz genommen hatte. Eine Sprecherin von Wells Fargo beschrieb diesen Vorgang als "Teil unseres Engagements in einem umfassenden, fortlaufenden Überprüfungsprozess". Bei Tageslicht betrachtet handelte es sich bei der Zahlung jedoch vielmehr um eine Wiedergutmachung - und nicht die erste, die die Großbank gegenüber US-Soldaten leistete.

Schon Anfang des Jahres hatte sich Wells Fargo bereits schon einmal dazu bereit erklärt 108 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Klage abzuwehren, wonach die Bank Gebühren verschleiert haben sollte, die von Militärangehörigen bei der Refinanzierung ihrer Hypotheken erhoben worden waren. Auch dies ist letztendlich nur ein weiteres Kapitel innerhalb des großen Skandals um 3,5 Millionen gefälschte Konten. Dieser Skandal wird die Erträge der Bank in Höhe von mindestens einer Milliarde Dollar belasten - und damit nicht zuletzt auch die Wells Fargo-Aktionäre, die inzwischen alarmiert sein dürften.

Ist Wells Fargo keine "Buffett-Aktie" mehr?

Nun hält Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway aktuell satte 10 Prozent an Wells Fargo - ein nicht unerheblicher Teil des Portfolios. Noch steht der Starinvestor mit seinem Investment und einer Kostenbasis von 25,50 Dollar jedoch auf der Gewinnerseite - die Aktie wird aktuell bei knapp 54 US-Dollar gehandelt. Doch der Aufwärtstendenz geht allmählich die Puste aus. Im vergangenen Jahr legte die Aktie lediglich um zwei Prozent zu und befindet sich im laufenden Jahr sogar im roten Bereich. Auch übergeordnet sieht es trübe aus: Der Bankensektor dürfte noch weiterhin relativ träge dahindümpeln, solange die abflachende Renditekurve der US-Staatsanleihen inktakt und die Inflation weiterhin niedrig bleibt.

Buffett: "Es gibt nie nur eine Kakerlake in der Küche …"

Noch früher in diesem Jahr gab Buffett gegenüber CNBC an, dass er auch weiterhin an Wells Fargo CEO Tim Sloan glaube. Dennoch räumte der Starinvestor ein, es gäbe "nie nur eine Kakerlake in der Küche, wenn man erst einmal anfängt sich umzusehen". Bei Wells Fargo wird sich auf jeden Fall weiterhin umgesehen und bislang sieht es nicht danach aus als wäre ein Ende der Skandal-Nachrichten in Sicht. Die Frage ist, wie lange es dauern wird, bis auch Warren Buffett den Glauben an das Bankhaus verliert.

Redaktion finanzen.net

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