Brenntag erfüllt eigene Prognose und hebt Dividende an - Chef tritt 2020 zurück - Aktien gefragt
Beflügelt von starken Zuwächsen in Nordamerika und Asien hat Brenntag den Gewinn gesteigert.
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Das operative EBITDA als zentrale Steuerungsgröße legte um 4,7 Prozent auf 875,5 Millionen Euro zu und lag damit am unteren Ende der Spanne von 870 bis 900 Millionen Euro, die der Chemikalienhändler seinen Anlegern auch versprochen hatte.
Der Umsatz stieg um 6,9 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. Gegenwind von der Währungsseite drückte das Wachstum dabei um 3,3 Prozentpunkte. Unter dem Strich standen 462,3 Millionen Euro - ein Plus von 100 Millionen. Dazu trug ein Sonderertrag aus dem Verkauf der dänischen Tochter Brenntag Biosector bei. Die Aktionäre sollen von der deutlichen Steigerung profitieren und mit 1,20 Euro Dividende 10 Cent mehr bekommen als für das Jahr 2017.
"2018 war ein gutes Wachstumsjahr für Brenntag", sagte Vorstandschef Steven Holland. In diesem Jahr werde der Konzern trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Bedingungen seine "Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen und weiter wachsen, wenn auch leicht verlangsamt", kündigte er an. Konkret will das weltweit führende Unternehmen aus Essen das operative EBITDA und den Rohertrag steigern.
Brenntag-CEO tritt im Februar 2020 von seinem Posten zurück
Steven Holland beendet nach neun Jahren an der Spitze von Brenntag seine Tätigkeit als Vorstandschef des Chemikalienhändlers. Nach Ablauf seines Vertrages im Februar 2020 stehe Holland für eine Verlängerung nicht mehr zur Verfügung und werde bei Brenntag ausscheiden, teilte das Unternehmen aus Essen mit. Über seine Nachfolge will der Aufsichtsrat nach einem strukturierten Auswahlprozess entscheiden.
2019 mit Zukäufen 3-7 Prozent mehr operatives EBITDA
Ungeachtet der erwarteten gesamtwirtschaftlichen Abschwächung weltweit will der Chemikalienhändler Brenntag im laufenden Jahr 3 bis 7 Prozent mehr operatives EBITDA einfahren. Das kündigte der scheidende Vorstandschef Steven Holland in der Jahresbilanz an. In dem Wachstumsziel sind allerdings konstante Wechselkurse unterstellt und auch Beiträge aus Zukäufen enthalten. Nicht berücksichtigt ist in der Prognose die Umstellung auf die Bilanzierungsregel IFRS 16. Brenntag erwartet, dass sich das berichtete operative EBITDA dadurch voraussichtlich in der Größenordnung von 100 Millionen Euro erhöhen wird.
Das Wachstum dürfte sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte zeigen und werde von allen Regionen unterstützt. In Europa und Nordamerika dürfte der operative Gewinn gleichlaufend zum Konzern-EBITDA zulegen, in Lateinamerika sowie Asien-Pazifik dagegen stärker. Das aktuelle Marktumfeld deute darauf hin, dass die Chemikalienpreise nach zwei Jahren des Anstiegs stagnieren oder sinken werden.
Brenntag will mit Verbesserungen in der Lagerlogistik gegensteuern und so einen weiteren Aufbau des Working Capital verhindern. Den Free Cashflow erwartet Brenntag 2019 signifikant über dem Niveau des Vorjahres. 2018 war bereits eine Steigerung um fast ein Fünftel auf 525 Millionen Euro gelungen. Investieren will Brenntag vornehmlich in die Ausweitung des Geschäftsbetriebs, unter anderem in zwei Standorte in China. Insgesamt sind rund 220 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen - bilanziell könnte der geplante Verkauf von Standorten die Summe um 25 Millionen Euro drücken.
Mittelfristig rechnet Brenntag mit einem Wachstum beim operativen EBITDA auf vergleichbarer Basis von 4 bis 6 Prozent im Jahr.
Aktien gefragt
Brenntag-Aktien gehörten im Handel zur Wochenmitte zu den größten Gewinnern am Parkett - insbesondere der Ausblick kam am Markt gut an und schob die Aktie im XETRA-Handel 3,50 Prozent auf 45,80 Euro an. Experten betonten, das Papier würde der 200-Tage-Linie bei aktuell 46,61 Euro annähern, über der sie letztmals Anfang Oktober lagen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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