Energiemarkt entspannt sich: DAX schließt über 15.200 Zählern
Nach den deutlichen Verlusten des Vortags verhalf ein starker Handel in Übersee dem DAX am Donnerstag zur Erholung.
Der DAX startete den Donnerstagshandel 1,27 Prozent fester bei 15.162,75 Punkten und eroberte damit bereits zum Start die 15.000er-Marke zurück, unter die er am Vortag gefalen war. Anschließend zog das Börsenbarometer weiter an und schloss gar über der Hürde von 15.200 Punkten mit einem Plus von 1,85 Prozent auf 15.250,86 Zähler. Nachlassende Inflationsbefürchtungen und positive Nachrichten aus den USA hatten dem DAX Auftrieb gegeben.
"Hilfreich sind heute die rückläufigen Energiepreise, welche eine Entspannung an der Inflationsfront andeuten", betonte Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect gegenüber dpa-AFX. "Jetzt wird es spannend zu sehen, ob weitere Kursgewinne nachhaltig sind und das Fundament für eine Weihnachtsrally legen oder ob Kursgewinne sofort wieder als Verkaufsgelegenheit betrachtet werden", bemerkte daneben Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners.
Verlängerung der Schuldenobergrenze stützt US-Markt
In Gang gebracht hat die Erholung bereits am Mittwochabend das Signal, dass die Republikaner die Verlängerung der Schuldenobergrenze der USA bis Dezember nicht blockieren werden. Unerwartet starke Beschäftigungsdaten aus der Privatwirtschaft hatten zuvor im Vorfeld des offiziellen Arbeitsmarktberichts am Freitag als Wochenhöhepunkt nicht gestützt. Zudem entspannte sich die Lage am Ölmarkt zumindest ein wenig, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin sich für eine Prüfung einer möglichen Erhöhung des Gas-Angebots für die EU ausgesprochen hatte.
Hoffnung auf Annäherung zwischen USA und China
Ein geplantes virtuelles Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping machte Börsianern Hoffnung auf verbesserte Handelsbeziehungen zwischen den beiden wirtschaftlichen Großmächten.
Reaktion der Fed erwartet
Investoren rätseln momentan, wie die Notenbanken auf den jüngsten Anstieg der Energiepreise reagieren könnten. Einige hoffen darauf, dass Fed, EZB & Co. angesichts der Belastungen für die Wirtschaft den Fuß auf dem geldpolitischen Gaspedal lassen, andere rechnen mit einer baldigen Straffung.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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