Roche-Ergebnis vom starken Schweizer Franken belastet - Roche-Aktie im Minus
Der Pharmakonzern Roche hat im ersten Halbjahr von einer robusten Nachfrage nach neuen Medikamenten und Covid-19-Tests profitiert.
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Die anhaltend hohe Nachfrage nach Corona-Tests hat dem Schweizer Pharmakonzern Roche im ersten Halbjahr Rückenwind gegeben. Auch das Pharmageschäft ging nach einem schwachen ersten Quartal, das von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie geprägt war, wieder auf Wachstumskurs. "Wir haben im ersten Halbjahr gute Ergebnisse erzielt, vor allem dank der Nachfrage nach unseren neuen Medikamenten und Covid-19-Tests", zog Vorstandschef Severin Schwan am Donnerstag Bilanz. Roche setzte in dem Zeitraum mit den Tests alleine 2,5 Milliarden Franken um. Der Höhepunkt der Nachfrage dürfte aber im zweiten Quartal erreicht worden sein. In der zweiten Jahreshälfte rechnet Schwan mit einem Rückgang. "Auch wenn dies natürlich vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängt und erhebliche Unsicherheiten bestehen bleiben."
Der vor allem für seine Krebstherapien bekannte Konzern aus Basel ist auch der weltgrößte Anbieter von Geräten, Verfahren und Verbrauchsgütern zur Bestimmung von Krankheiten. Im vergangenen Jahr rückte die meist im Schatten des deutlich größeren Pharmageschäfts stehende Diagnostiksparte dank ihrer Corona-Tests ins Rampenlicht. Im ersten Halbjahr 2021 wies sie ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 51 Prozent aus, während die Verkäufe im Pharmageschäft um drei Prozent sanken. Allerdings stand dort im zweiten Quartal wieder ein Verkaufsplus von vier Prozent zu Buche nach einem Rückgang von noch neun Prozent im ersten Jahresviertel. Roche profitierte dabei von einem deutlichen Wachstum bei neuen Medikamenten von 30 Prozent im ersten Halbjahr, das die Belastungen durch den anhaltenden Wettbewerb durch Nachahmermedikamente abfederte. Im Geschäft mit Krebsarzneien ist der Konzern aber noch nicht auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt.
Insgesamt kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 30,7 Milliarden Schweizer Franken, zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von acht Prozent zu Buche. Damit schnitt das Unternehmen besser als von Analysten erwartet ab. An der Börse konnte Roche damit aber nicht punkten, die Anteilsscheine verloren gut zwei Prozent.
Der Konzerngewinn sank indes wegen des starken Franken um drei Prozent auf 8,2 Milliarden Franken, währungsbereinigt stieg er um zwei Prozent. Seine Jahresziele bekräftigte Roche und rechnet unverändert zu konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Titel soll etwa im gleichen Maß wachsen. Im ersten Halbjahr legte er währungsbereinigt um sechs Prozent auf 10,56 Franken zu. Die Roche-Aktie verliert im SIX-Handel aktuell 1,85 Prozent auf 349,35 Franken.
/nas/mis
BASEL / FRANKFURT (dpa-AFX / Reuters)
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