CEWE-Aktie zieht an: Schwarze Zahlen im dritten Quartal
Der Fotodienstleister CEWE hat auch im dritten Quartal von einer starken Nachfrage profitiert.
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Dabei kehrte das Unternehmen in die schwarzen Zahlen zurück, nachdem es ein Jahr zuvor noch Verluste geschrieben hatte. Der scheidende Konzernchef Christian Friege bestätigte die Jahresziele. CEWE schaue "sehr positiv auf das Jahresendgeschäft", sagte er laut Mitteilung am Freitag in Oldenburg. Das Schlussquartal ist die mit Abstand wichtigste Zeit für das Unternehmen, da Fotobücher und andere Produkte beliebte Weihnachtsgeschenke sind.
Die CEWE-Aktie gewinnt im XETRA-Handel am zeitweise 1,50 Prozent auf 87,90 Euro. Seitdem der Kurs Mitte September unter die Marke von 70 Euro gefallen war, geht es wieder aufwärts. Gleichwohl steht seit dem Jahreswechsel immer noch ein Kursverlust von rund einem Drittel zu Buche.
CEWE profitiert davon, dass nach den Corona-Lockdowns wieder mehr gereist wird, Konzerte und andere Events stattfinden und auch die Menschen geschäftlich und privat wieder häufiger zusammenkommen. Gleichwohl hatte das Unternehmen ein besonders starkes Geschäft in der Pandemie verzeichnet, als in den Lockdown-Phasen viele zu Hause waren und die Angebote rund um Fotos, Grußkarten und Fotobücher nutzten.
Inzwischen ist dieser Sondereffekt aber längst verpufft. Bereits seit mehreren Quartalen läuft das Geschäft für die Oldenburger nach eigenen Angaben wieder in "typischeren Bahnen". Zum Start dieses Jahres hatte CEWE zwar noch mit einer besonders hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zu kämpfen, doch seit April geht es auch gegenüber 2021 aufwärts.
So konnte CEWE im dritten Quartal den Umsatz im Jahresvergleich um 14,3 Prozent auf 151,4 Millionen Euro steigern, wie die Oldenburger weiter mitteilten. Alle Geschäftsbereiche hätten dazu beigetragen. Das Foto-Finishing legte dabei kräftig zu. Mit einem noch deutlicheren Plus setzte sich die Erholung im kommerziellen Online-Druck dank einer hohen Nachfrage nach gewerblichen Drucksachen fort. Einen leichten Zuwachs gab es im Einzelhandelsgeschäft.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich konzernweit auf rund 1,1 Millionen Euro, nach Steuern verdienten die Niedersachsen 441 000 Euro. Im Vorjahr war bei beiden Kennziffern noch ein Verlust von jeweils knapp 2,1 Millionen Euro angefallen.
Operativ hat sich nach neun Monaten damit aber noch ein Minus von gut 1,1 Millionen Euro angesammelt. Damit liegt CEWE klar unter dem pandemiebedingt starken Vorjahreswert von 71 000 Euro, aber über dem Niveau der beiden Vorpandemiejahre. Für 2022 peilt der Vorstand der bestätigten Prognose zufolge ein Betriebsergebnis zwischen 65 und 80 Millionen Euro an - nach 72 Millionen im Vorjahr.
Den entscheidenden Schub erhofft sich das Unternehmen durch das Weihnachtsquartal, das traditionell das stärkste für CEWE ist. Der Umsatz soll im Gesamtjahr 680 bis 740 (Vorjahr: 693) Millionen Euro erreichen.
CEWE soll künftig unter einer neuen Führung stehen: Im September hatte der Konzern die Berufung von Yvonne Rostock als neue Firmenchefin verkündet - die Managerin kommt vom Kosmetikkonzern Coty und soll spätestens Anfang April 2023 den Chefposten antreten und auch die Gesamtverantwortung für den Vertrieb der CEWE-Gruppe übernehmen.
Vorangegangen war ein monatelanges Gezerre zwischen dem Kuratorium der geschäftsführenden Stiftung des börsennotierten Unternehmens, dem Aufsichtsrat und Erben des Firmengründers, nachdem der langjährige Vorstandschef Friege wegen seines Führungsstils und mangelnder Frauenförderung zuletzt umstritten war.
/tav/mis/jha/
OLDENBURG (dpa-AFX)
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