Salzgitter-Aktie dank Erholung der Stahlpreise gefragt - thyssenkrupp-Papier verliert
Die Aussicht auf einen Anstieg der Stahlpreise macht die Aktien einiger Stahlkocher attraktiv.
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Am Montag profitierten die Salzgitter-Papiere zumindest zwischenzeitlich von einer frischen Kaufempfehlung durch das Analysehaus Kepler Cheuvreux sowie positiven Aussagen zur Gewinnentwicklung von Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann. thyssenkrupp-Anteilsscheine wurden derweil von den Anlegern gemieden.
An der Spitze des schwachen MDAX schloss der Kurs der Salzgitter-Aktie prozentual unverändert bei 36,905 Euro, nachdem er zwischenzeitlich noch auf 38,00 Euro in die Höhe geschnellt und damit nahe an sein in der vergangenen Woche erreichtes Mehrjahreshoch bei 38,45 Euro herangerückt war. Thyssenkrupp-Papiere verloren zum Handelsschluss knapp 1 Prozent an Wert. Beide Anteilsscheine haben sich seit dem Sommer positiv entwickelt.
KURSZIEL ANGEHOBEN FÜR SALZGITTER
Kepler-Cheuvreux-Analyst Rochus Brauneiser hatte zudem das Kursziel von 30 auf 45 Euro angehoben. Der Branchenexperte sieht den Konzern laut seiner jüngsten Studie als größten Profiteur steigender Preise für hochwertigen Flachstahl in Europa. Das Unternehmen stärker von diesem Bereich abhängig als viele breiter aufgestellte Wettbewerber.
Treiber für die Stahlpreise dürfte nach Einschätzung des Experten dabei eine kontinuierliche Angebotsdisziplin in China sein. Der weitere Abbau von Stahl-Überkapazitäten in dem Land dürfte im laufenden Jahr laut Brauneiser das wichtigste Thema für den Sektor werden. Der Experte rechnet damit, dass die Gewinn-Erwartungen für die europäische Stahlindustrie für die Jahre 2017 bis 2018 steigen sollten.
SALZGITTER-CHEF SIGNALISIERT GEWINNPLUS
Auch Salzgitter-Chef Fuhrmann hatte sich mit Blick auf die Stahlpreisentwicklung in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" sehr zuversichtlich geäußert. Er rechnet demnach mit höheren Erlösen für Stahlprodukte verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Zudem halte er 2017 die vierte Steigerung des Konzernergebnisses und somit einen Vorsteuergewinn in dreistelliger Millionenhöhe für nicht ausgeschlossen.
Deutlich weniger euphorisch als der Markt reagierte Analyst Ingo Schachel von der Commerzbank auf Fuhrmanns Aussagen. Er rät weiterhin zum Verkauf der Aktien. Die vom Salzgitter-Chef angedeutete Gewinnsteigerung liege im Einklang mit dem erwarteten Auftrieb im Sektor, schrieb Schachel in einer Studie vom Montag. Zudem rechne der Markt bereits mit einem dreistelligen Millionengewinn, gab er zu bedenken. Derzeit erwarten 15 von Bloomberg befragte Analysten im Mittel für Salzgitter 159,20 Millionen Gewinn vor Steuern.
THYSSENKRUPP MIT STAHLFUSION IM FOKUS
Derweil kommen Thyssen-Papiere bei Kepler-Experte Brauneiser deutlich schlechter weg als die Salzgitter-Aktien. Dem Experten bereitet die mögliche Fusion der europäischen Stahlaktivitäten mit dem indischen Tata-Konzern weiterhin große Sorgen - unter anderem wegen Tatas Pensionslasten in Großbritannien. Dies sei in der aktuellen Bewertung der Aktie nicht berücksichtigt. Ähnlich hatten sich in der vergangenen Woche bereits die Analysten von Goldman Sachs geäußert.
Der Thyssen-Konzern will an diesem Donnerstag seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Berenberg-Analyst Allesandro-Abate rechnet wegen der angezogenen Stahlpreise und eines starken Geschäfts mit der Autoindustrie mit einem deutlichen Ergebnisanstieg./tav/das/fbr/la/stw
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