KION-Aktie steigt: KION profitiert von Angst vor No-Deal-Brexit
Der Frankfurter Gabelstapler-Hersteller KION profitiert von der Angst vor einem ungeregelten Brexit.
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Immer mehr Unternehmen in Großbritannien fürchteten sich vor Engpässen bei wichtigen Teilen und füllten daher ihre Läger, erklärte Konzernchef Gordon Riske in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese Vorbereitungen sorgten für eine stärkere Nachfrage nach Gabelstaplern.
"Großbritannien ist im Moment einer der heißesten Märkte für uns", so Riske weiter. Unternehmen aus allen Branchen erhöhten ihre Sicherheitsbestände an Ersatzteilen. Der britische Staplermarkt sei entgegen dem europaweiten Trend im Jahresverlauf solide gewachsen und legte laut KION beim Auftragseingang zweistellig zu. Der britische Markt macht für den MDAX-Konzern 7 Prozent des Umsatzes aus. Die Angst vor Engpässen und Störungen der Lieferketten wurde vergangene Woche noch verstärkt, nachdem der britische Premierminister Boris Johnson ein Dokument freigeben musste, das vor den Folgen eines ungeregelten Brexits, wie Versorgungsproblemen mit Lebensmitteln und Medikamenten, warnt.
Außerhalb von Großbritannien entwickelt sich das Geschäft mit Flurförderzeugen wegen der sich eintrübende Konjunktur eher negativ. Konkurrent Jungheinrich war deshalb bereits unter Druck geraten und musste seine Ergebnisprognose im Juli senken. KION hatte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen zwar auf zunehmenden Gegenwind durch den abflauenden Welthandel, Verlangsamung von Investitionen und Handelsstreitigkeiten hingewiesen, konnte seine Prognose allerdings bestätigen.
Auch am Mittelfristziel, den Umsatz bis 2022 um etwa ein Viertel auf zehn Milliarden Euro zu steigern, hält Riske fest. Es sei "gut erreichbar", erklärte er im Interview mit Bloomberg. Die Werke des Frankfurter Konzerns fahren weiterhin Samstagsschichten, wie Riske erläuterte. Der Auftragsbestand sei nach fünf Jahren in Folge mit Wachstum auf ein Rekordniveau angeschwollen.
KION-Aktie profitiert von höherer Nachfrage wegen Brexit-Sorgen
Ein positiv aufgenommenes Interview mit dem Unternehmenschef hat die Aktien von KION am Donnerstag angetrieben. Die Papiere stiegen unter den Favoriten im freundlichen MDAX der mittelgroßen Werte um 2,62 Prozent auf 49,35 Euro und näherten sich damit wieder der 200-Tage-Linie an. Diese beschreibt den längerfristigen Trend und hat sich in den letzten Tagen als starker Widerstand erweisen.
Angesichts des drohenden ungeregelten Brexits fürchteten sich immer mehr Unternehmen in Großbritannien vor Engpässen und füllten daher ihre Läger, sagte Konzernchef Gordon Riske der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese Vorbereitungen sorgten für eine stärkere Nachfrage nach Gabelstaplern.
Analyst Stefan Augustin von Pareto Securities bezeichnete die Kommentare des Unternehmenschefs zwar als optimistisch. Allerdings sieht Augustin letztlich nur geringe Chancen dafür, dass sich Kion der allgemeinen Marktabschwächung in Europa entziehen kann. Da passte es es ins Bild, dass die Anteilsscheine des Wettbewerbers Jungheinrich zuletzt rund 1 Prozent verloren.
/knd/jsl/fba
FRANKFURT (dpa-AFX)
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