US-Geschäft halbiert: Japans Exporte mit stärkstem Einbruch seit 11 Jahren
Japans Exporte sind im Mai wegen der schwächelnden Nachfrage aus den USA so stark eingebrochen wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr.
Sie fielen um 28,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Regierung am Mittwoch in Tokio mitteilte. Ökonomen hatten einen nicht ganz so starken Rückgang von 26,1 Prozent vorhergesagt. Für das schlechte Ergebnis sorgte vor allem das US-Geschäft, das sich als Folge der Corona-Pandemie halbierte. Dort brach die Nachfrage nach japanischen Autos und Autoteilen um mehr als 70 Prozent ein.
"Da Europa und Amerika inzwischen wieder hochfahren, könnten die Exporte im Mai den Tiefpunkt erreicht haben", sagte der Chefökonom des Instituts Norinchukin, Takeshi Minami, mit Blick auf die Corona-Lockerungen in viele Ländern. "Da inzwischen jedoch eine neue Infektionsfälle in Peking hinzugekommen sind, ist eine stetige Erholung kaum zu erwarten." Sollte sich die Krise hinziehen, dürfte das vor allem kleinere Firmen hart treffen, was das Risiko von Firmenpleiten und steigender Arbeitslosigkeit in der zweiten Jahreshälfte erhöhe.
Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war bereits im ersten Quartal in die Rezession gerutscht - zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren. Experten erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Quartal auf das Jahr hochgerechnet um mehr als 20 Prozent abstürzen könnte. Die Notenbank erhöhte ihre Hilfe für heimische Firmen im Kampf gegen die Corona-Rezession in dieser Woche: Ihr Kreditpaket für Firmen mit Liquiditätsengpässen wurde von umgerechnet rund 700 Milliarden auf eine Billion Dollar erhöht.
TOKIO (Reuters)
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