Eurozone-Inflation steigt auf Rekordwert von 4,9 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im November stärker zugenommen als von Ökonomen erwartet.
Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 4,9 (Oktober: 4,1) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1997. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur eine Inflationsrate von 4,5 Prozent erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Hauptursache der hohen Inflation sind Basiseffekte, die stürmische Nachfrage im Rahmen der Post-Corona-Erholung in Verbindung mit Angebotsengpässen und der Anstieg der Energiepreise. Die EZB rechnet derzeit damit dass die Inflation "mittelfristig" wieder unter 2 Prozent sinken wird.
Inflationsprognosen für 2023 und 2024 veröffentlicht die EZB am 16. Dezember. Das Protokoll der EZB-Ratssitzung vom Oktober zeigte allerdings, dass man auch innerhalb der EZB mit einiger Sorge auf die Preistrends schaut.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, stieg im November ebenfalls. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate kletterte von 2,0 auf 2,6 Prozent. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 2,3 Prozent gerechnet.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im November in der Gesamtrate um 0,5 Prozent, in der Kernrate betrug der Steigerung 0,1 Prozent. Volkswirte hatten für die Gesamtrate ein Plus von 0,1 Prozent erwartet und für die Kernrate einen Rückgang um 0,3 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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