Stabilität vorausgesetzt

Bundesbank senkt BIP-Prognosen und sieht weiter Hochkonjunktur

14.12.18 08:37 Uhr

Bundesbank senkt BIP-Prognosen und sieht weiter Hochkonjunktur | finanzen.net

Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum der Jahre 2018 und 2019 gesenkt, sieht Deutschland aber weiter in der Hochkonjunktur.

Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer halbjährlichen gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für 2018 nun mit einem kalenderbereinigten Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 (bisher: 2,0) Prozent. Für 2019 und 2020 werden nun Wachstumsraten von 1,6 (1,9) und 1,6 (1,6) Prozent erwartet. "Die deutsche Wirtschaft wird im Projektionszeitraum voraussichtlich in der Hochkonjunktur bleiben", heißt es in dem Bericht.

Die Prognosen basieren auf der Annahme stabiler außenwirtschaftlicher Rahmenbedingungen. "Die derzeit in der Grundtendenz verhaltenen Ausfuhren sollten mittelfristig wieder nahezu im Einklang mit den moderat expandierenden Absatzmärkten wachsen", prognostizieren die Experten. Das BIP werde voraussichtlich nur geringfügig stärker wachsen als das Produktionspotenzial, dessen Zuwachsrate zudem nachlasse. Dabei spiele die demografische Entwicklung eine wichtige Rolle.

Auf der Angebotsseite begrenzt die Demographie laut Bundesbank den weiteren Anstieg der Erwerbstätigkeit und trägt so zu wachsenden Engpässen am Arbeitsmarkt bei. Auf der Nachfrageseite dämpft sie den Bedarf an Wohnraum und die Investitionsneigung der Unternehmen. "Dass die Binnennachfrage dennoch lebhaft ausfällt, ist dem privaten Konsum zu verdanken", konstatiert die Bundesbank. Er werde nicht nur von kräftig steigenden Löhnen gestützt, sondern insbesondere 2019 auch von der expansiven Finanzpolitik.

Die privaten Konsumausgaben sollen in den Jahren 2018 bis 2020 um 1,1 (1,4), 2,0 (2,1) und 1,6 Prozent steigen und der Staatskonsum um 1,1 (1,8), 2,6 (1,9) und 2,0 Prozent. Für die Bruttoanlageinvestitionen werden Zuwachsraten von 3,1 (3,5), 2,7 (3,1) und 2,5 Prozent erwartet und für die Exporte Anstiege von 2,2 (3,4), 2,9 (4,0) und 3,4 Prozent.

Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflation soll laut Bundesbank bei 1,9 (1,8), 1,4 (1,7) und 1,8 Prozent liegen.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

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