Spürbare Verlangsamung

EZB wird Wachstumsprognosen offenbar deutlich senken

06.03.19 15:11 Uhr

EZB wird Wachstumsprognosen offenbar deutlich senken | finanzen.net

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich an diesem Donnerstag vermutlich wesentlich pessimistischer zu Wirtschaftswachstum und Inflation positionieren.

Die entsprechenden Projektionen dürften deutlich gesenkt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch mit Bezug auf informierte Personen. Die reduzierten Prognosen dienten dem EZB-Rat zur Begründung einer weiteren Geldspritze an die Banken im Euroraum, berichtet die Agentur weiter.

Die EZB sieht sich derzeit mit einer spürbaren Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und einer zugleich moderaten Inflation konfrontiert. Davon unabhängig müssen sich viele Banken im Euroraum, insbesondere aus Italien, zur Jahresmitte frisches Geld besorgen. Dann müssen bestehende und im kommenden Jahr auslaufende Langfristkredite der EZB (TLTROs) aus bilanzrechtlichen Gründen refinanziert werden. Schon deshalb sind sich Analysten seit langem sicher, dass die EZB bald ein neues langfristiges Kreditgeschäft für die Banken anbieten wird.

Fraglich ist allerdings, wann die neue Geldspritze beschlossen und wie diese konkret ausgestaltet wird. Die jüngsten Langfristkredite aus den Jahren 2016 und 2017 liefen über vier Jahre und waren so konstruiert, dass damit die Kreditvergabe der Banken angeschoben werden sollte. Ob dies wieder so kommt, ist ungewiss. Auch ist nicht sicher, ob die EZB bereits an diesem Donnerstag nach ihrer Ratssitzung eine Entscheidung verkündet.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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