Schwächemonat September: Dieses Jahr müssen sich Anleger nicht fürchten
Üblicherweise stellt sich der September als schlechtester Monat für Aktien heraus. Doch dieser Trend könnte 2018 möglicherweise nicht fortgesetzt werden, stattdessen könnte sich die Aufwärtsbewegung im gerade angebrochenen September fortsetzen.
Die Bespoke Investment Group erklärte in einem Schreiben gegenüber "MarketWatch", wieso sich Anleger nicht vor der sonst saisonalen Schwäche im September fürchten sollten. Denn in diesem Jahr - vermutet das Unternehmen - dürfte der typisch negative Septembertrend wenig dramatisch ausfallen.
Saisonale Schwungdefizite im September
Wie die Bespoke Investment Group gegenüber "MarketWatch" erklärt, leidet der September an einer saisonalen Schwäche, die meistens auf Schwungproblemen basiert. Normalerweise kommt die Negativität, wenn der Markt schon beim Monatsübergang Schwierigkeiten aufweist. "Das ist einfach nicht die gegenwärtige Konstellation in diesem Jahr", so das Unternehmen. In Jahren, in denen der Markt positiv in den Monat September übergeht, verliert dann zumeist auch der Handelsmonat September seinen Schwung nicht. Deutliche Schwäche ist hauptsächlich dann zu verzeichnen, wenn sich auch die Monate bis dahin eher rückläufig entwickelten: "Wenn der S&P im August rot war, verzeichnete der September im Durchschnitt einen Rückgang um 3,43 Prozent", so Bespoke im Schreiben. Historisch gesehen performten die US-Indizes im September am schlechtesten: Dies gilt für den S&P 500 sowie den Dow Jones seit dem Jahr 1950 und für den NASDAQ Composite seit 1971, ergaben Daten von "Stock Trader's Alamanc". Im Durchschnitt ging der Dow Jones im besagten Monat etwa 0,8 Prozent zurück, während der NASDAQ typischerweise 0,5 Prozent einbüßte, so Bespoke Investment.
Dieses Jahr keine Anzeichen für Negativtrend?
Laut Bespoke lässt der Aufwärtstrend, der seit Jahresbeginn zu verzeichnen ist, einen fortsetzenden Anstieg im September vermuten. Darüber hinaus lasse die Größenordnung der Gewinne am Aktienmarkt im August vermuten, dass sich diese positive Phase bis Jahresende fortsetzen könnte. Von Bespoke gesammelte Daten ergaben außerdem, wenn der S&P in den ersten acht Monaten eines Jahres mindestens fünf Prozent gewinnen konnte, sich die durchschnittliche Entwicklung im September bei 0,36 Prozent im Plus zeigte.
Dieses Jahr war die Lage, als der September kam, überaus positiv: Nicht nur der S&P, sondern auch der NASDAQ hatten zu diesem Zeitpunkt einen fünfmonatigen Anstieg hinter sich und konnten wiederholt Rekorde verbuchen. Auch der Dow Jones war nicht allzu weit von seinem letzten Rekordhoch entfernt, als der September anbrach.
Volatilität nicht vollständig auszuschließen
Dagegen meint der leitende Marktstratege bei LPL Financial Ryan Detrick, dass eine Schwäche im September nicht gänzlich auszuschließen sei. "Obwohl die Wirtschaft immer noch recht stark ist und die Aktien Höchststände markieren, bedeutet das nicht, dass eine übliche September-Volatilität nicht in Frage kommt", zitiert "MarketWatch" den Wirtschaftsexperten. Jim Paulsen, leitender Investmentstratege der Leuthold Group, erklärt in einem Kundenschreiben, dass die Wirtschaft bereits erste Anzeichen eines Richtungswechsels signalisiert, was auch die Märkte aufwühlen könnte.
Redaktion finanzen.net
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