Skepsis erwünscht

Nobelpreisträger Robert Shiller: Der Markt befindet sich in einer riskanten Zeit

28.09.18 21:38 Uhr

Nobelpreisträger Robert Shiller: Der Markt befindet sich in einer riskanten Zeit | finanzen.net

Für die Aktienmärkte und insbesondere für die Wall Street sind riskante Zeiten angebrochen. Dies glaubt kein geringerer als Wirtschaftsnobelpreisträger Robert J. Shiller.

Der Yale-Ökonom hat im US-Sender "CNBC" davor warnt, dass eine Investition in Aktien derzeit riskant sei. Dies gelte insbesondere in den USA - dem derzeit teuersten Aktienmarkt der Welt. Er befürchtet, dass nun jederzeit und ohne Vorwarnung ein Bärenmarkt einsetzen könnte.

Anleger zu optimistisch

Shiller, einer der renommiertesten Finanzmarktkenner, beklagt, dass es den Anlegern hinsichtlich der Unternehmensgewinne an Skepsis mangele. Laut dem Nobelpreisträger neigen Anleger dazu, auf Unternehmensergebnisse zu überreagieren.

"Investoren gehen davon aus, dass der aktuelle Boom anhalten wird oder zumindest, dass andere Investoren glauben, dass er sich fortsetzen sollte. Deshalb treiben sie angesichts der Gewinnsteigerungen der Unternehmen die Aktienkurse in die Höhe", sagte Shiller.

Aber Unternehmensergebnisse seien volatil, warnte der Wirtschaftsexperte. Aktuell würden die Ergebnisse hauptsächlich von der geschäftsorientierten Politik US-Präsident Trumps angetrieben. Historisch gesehen hätten sich starke Ergebnisentwicklungen aber üblicherweise umgedreht.

Marktentwicklung nicht exakt vorhersehbar

Shiller, der bekannt für seine Analysen von Vermögenspreisblasen ist, schränkte aber auch ein, dass er sich derzeit nicht so pessimistisch wie im Jahr 2000 fühle, als er sein Buch "Irrationaler Überschwang" schrieb - kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase. Zwar denke er manchmal, dass derzeit verrückte Zeiten sind, aber so wie damals sei es noch nicht.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger räumte zudem ein, dass er nicht in der Lage sei, Wendepunkte vorherzusagen. So könne es mit dem Aktienmarkt auch noch über Jahre aufwärts gehen. Allerdings halte er die Situation für riskant.

Redaktion finanzen.net

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