Siemens - Industriekonzern will dank Altair-Übernahme bei Digitalisierungslösungen durchstarten!
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Siemens überzeugt mit starkem Kernportfolio!
Der Münchener Industriekonzern hat sich in den vergangenen Jahren durch den Verkauf von unprofitablen Randbereichen und dem Spin-Off der Medizintechniksparte und Siemens Healthineers und der auf Windenergie und Energieinfrastruktur spezialisierten Konzernsparte Siemens Energy von einem Mischkonzern zu einem hochprofitablen modernen Industriekonzern gewandelt. Dank strategischer Zukäufe und Produktinnovationen avanciert Siemens in den jeweiligen Kerngeschäftsfeldern mittlerweile zu den technologisch führenden Anbietern. Dies gilt insbesondere für das in den vergangenen Jahren neu formierte Bahntechniksegment Siemens Mobility, das in Schlüsselsegmenten wie Straßen- und Stadtbahnen, Regionalzügen, S-Bahnen und E-Lokomotiven dank neuer Modelle wie der Vectron-Serie, gegenüber Wettbewerbern wie Alstom die Nase vorne hat und damit massiv von milliardenschweren Investitionen der öffentlichen Hand in den Ausbau des ÖPNV profitieren kann. Vielversprechende Perspektiven eröffnen sich für Siemens auch in der Konzernsparte Smart Infrastructure. Hier ist man nicht nur bei der Planung, Bau und Bewirtschaftung energieeffizienter Smart Buildings mit geringen CO2-Emissionen führend. Dank seiner Expertise bei intelligenten Elektrifizierungslösungen profitiert Siemens Smart Infrastructure vor allem vom weiter forcierten Ausbau der weltweiten Cloud- und Datacenterkapazitäten, wobei man hier zuletzt bei schlüsselfertigen Lösungen in den Kernsegmenten Electrical Products und Electrifications zahlreiche Neuaufträge an Land ziehen konnte.
Siemens überrascht trotz Konjunkturschwäche mit solidem Q4-Zahlenwerk – Auftragseingang legt deutlich zu!
Aktuell hat Siemens wie viele andere Wettbewerber unter dem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld und den konjunkturellen Unsicherheiten zu leiden. Entsprechend verzeichnete man im Schlussquartal des Fiskaljahres 2023/24 beim bereinigten operativen Ergebnis in der Industriesparte einen Gewinnrückgang von 3,4 auf 3,1 Mrd. Euro, was jedoch leicht über den Konsenserwartungen von 3,0 Mrd. Euro gelegen hatte. Unterm Strich konnte Siemens beim Nettoergebnis mit einem Anstieg von 1,9 auf 2,1 Mrd. Euro aufwarten, nachdem das Ergebnis im Vorjahresquartal durch negative Einmaleffekte in Zusammenhang mit der Veräußerung von Anteilen an der Konzerntochter Siemens Energy belastet wurde. Bei den Gesamterlösen konnte Siemens die Konsenserwartungen im Q4 auf vergleichbarer Basis mit einem Anstieg von 2 % auf 20,8 Mrd. Euro sogar leicht übertreffen. Dass Siemens im Schlussquartal besser als befürchtet abgeschnitten hatte, lag unter anderem an der starken Entwicklung im Geschäftsbereich Siemens Mobility, wobei man hier zahlreiche Großaufträge für neue Hochgeschwindigkeitslokomotiven vom Typ Vectron an Land ziehen konnte. Mit einem Umsatzanstieg von 15 % konnte man hier erneut zweistellig zulegen, während die bereinigte operative Marge mit +8,9 % ebenfalls sehr solide ausfiel. Sehr stark präsentierte sich auch der Geschäftsbereich Smart Infrastructure, wobei man hier erneut dank zahlreicher Aufträge im hochmargigen Datacenter-Segment mit einem vergleichbaren Umsatzplus von 9 % überzeugen konnte, während die bereinigte operative Marge mit 17,3 % einen Rekordwert erreicht hatte. Stark präsentierte sich auch der Ordereingang bei Siemens, der dank der hohen Nachfrage in den Bereichen Smart Infrastructure und Siemens Mobility einen Anstieg um 10 % auf 22,9 Mrd. Euro verzeichnet hatte. Dass Siemens beim Ordereingang über den Konsenserwartungen gelegen hatte, war auch der unerwarteten Geschäftsbelebung im Reich der Mitte zu verdanken, die sich im Q4 nach Aussage des Konzernmanagements stabilisiert habe. Da sich die konjunkturellen Perspektiven in China vor dem Hintergrund der jüngsten fiskalpolitischen Maßnahmen der chinesischen Notenbank weiter aufhellen, dürfte sich die positive Entwicklung beim Ordereingang im Reich der Mitte in den kommenden Quartalen weiter fortsetzen.
Digital Industries leidet unter schwacher Nachfrage im Bereich Industrieautomation
Was Siemens aktuell weiter ausbremst, ist die schwache Entwicklung im Segment Digital Industries. Hier offeriert Siemens eine breite Auswahl an Cloudsoftware und KI- und Machine-Learning-Applikationen und unterstützt seine Unternehmenskunden mit umfassenden Lösungsangeboten bei der digitalen Transformation und offeriert im Bereich Automationslösungen passende Angebote für verschiedene Branchen und Sektoren. Gerade in diesem Segment hat die Konzernsparte Digital Industries aktuell mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Angesichts der nach wie vor schwachen konjunkturellen Rahmenbedingungen halten sich vor allem Industriekunden hier mit Bestellungen zurück. Dies gilt insbesondere für das Fabrikautomatisierungsgeschäft, wo Kunden nach wie vor ihre erhöhten Lagerbestände aufgrund der schwachen weltweiten Nachfrage nach Industriegütern reduzieren. Entsprechend musste die Konzernsparte Digital Industries im Schlussquartal einen deutlichen Umsatzrückgang von 19 % quittieren, wobei das Spartenergebnis um 46 % auf 741 Mio. Euro einbrach. Auch in den kommenden Quartalen ist trotz der sich abzeichnenden konjunkturellen Belebung in einigen Schlüsselmärkten wie China kaum Besserung in Sicht, zumal man beim Ordereingang der Konzernsparte Digital Industries im Schlussquartal über einen Rückgang von 6 % auf 4,25 Mrd. Euro quittieren musste.
Übernahme von Altair Software sollte Wachstum im Bereich Digital Industries nachhaltig beschleunigen!
Mittelfristig bietet die Konzernsparte Digital Industries interessante Wachstumsaussichten. Denn Siemens hat sein Produktportfolio in den vergangenen Jahren in diesem Zukunftssegment auch durch Zukäufe und Kooperationen mit anderen Branchengrößen wie Microsoft konsequent ausgebaut. Gemeinsam mit dem Redmonder Technologiekonzern hatte man Anfang des Jahres mit dem „Siemens Industrial Copilot“ einen neuen KI-Chatbot entwickelt, der u.a. für die Erstellung von Programmiercodes für Maschinen in Fabriken eingesetzt wird, und seine menschlichen Kollegen auch bei der Optimierung von Produktionsabläufen und bei der Fehlersuche unterstützt. Für den neuen KI-Chatbot eröffnen sich viele interessante Optionen, etwa als Ergänzung für „Siemens Xcelerator“. Die offene Siemens-Plattformlösung vereint das gesamte Soft- und Hardwareportfolio von Siemens Digital Industries und unterstützt Industriekunden mit seinem Portfolio an vernetzter Hard- und Software, einem leistungsfähigen Ökosystem von Partnern und einem umfangreichen Marktplatz von Anwendungen bei der digitalen Transformation. „Siemens Xcelerator“ gilt als einer der Hoffnungsträger im milliardenschweren Zukunftsmarkt für Digitalisierungslösungen, weshalb man das Portfolio in diesem Segment konsequent ausbaut. Frische Impulse verspricht hier die kürzlich abgeschlossene Übernahme des US-Softwareanbieters Altair Engineering. Der rund 10,6 Mrd. USD schwere Zukauf passt gut ins Gesamtkonzept von Siemens, da Altair Software zu den führenden Anbietern bei Softwarelösungen im Bereich für industrielle Simulation und Analyse gehört. Gerade in Schlüsselsegmenten wie Softwarelösungen zur Erstellung von so genannten „Digital Twins“, mit denen sich Produkte, Produktionsabläufe und Prozesse in der digitalen Welt entwickeln, erstellen und optimieren lassen, gehört Altair Software zu den technologisch führenden Anbietern. Damit ist Siemens Xcelerator in der Lage, in Verbindung mit Softwarelösungen und den generativen KI-Applikationen von Altair ein vollständiges, physikbasiertes Simulationsportfolio anzubieten. Damit lassen sich nicht nur die Produktlebenszyklen und die Produktionsprozesse optimieren, sondern auch die Markteinführung neuer Produkte und Services erheblich beschleunigen. Auch beim Konzernergebnis dürfte sich der milliardenschwere Zukauf für Siemens rechnen. Bereits im ersten Jahr nach der Übernahme erwartet man im Bereich Digital Industries einen Umsatzzuwachs von rund 600 Mio. USD. In Verbindung mit Kostensynergien in Höhe von rund 150 Mio. USD rechnet Siemens bereits im zweiten Jahr nach der Übernahme von Altair mit einem deutlich positiven Ergebnisbeitrag beim Ergebnis je Aktie.
Konzernmanagement blickt trotz verhaltener Perspektiven bei Digital Industries optimistisch nach vorne – Siemens überzeugt mit moderater Bewertung!
Trotz der langfristig starken Aussichten im Kerngeschäftsfeld Digital Industries dürfte eine nachhaltige Erholung angesichts der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen im weiteren Jahresverlauf kaum realistisch sein. So rechnet das Konzernmanagement in diesem Segment bestenfalls mit einem leichten organischen Umsatzplus von 1 %, während das untere Ende der Prognosespanne einen Erlösrückgang von 6 % vorsieht. Auch die operative Gewinnmarge dürfte lediglich in der Bandbreite von 15 bis 19 % liegen, nachdem man in 2023/24 eine bereinigte operative Gewinnmarge von 18,9 % (Vorjahr: 23,4 %) ausgewiesen hatte. Hellen sich die Aussichten im Kerngeschäftsfeld Digital Industries im weiteren Jahresverlauf auf, könnte Siemens beim Konzernergebnis durchaus positiv überraschen, zumal man in den übrigen Kerngeschäftsfeldern Smart Infrastructure und Siemens Mobility gut unterwegs ist. Nach dem insgesamt soliden Abschneiden im Schlussquartal überraschte Siemens für das laufende Fiskaljahr mit einem optimistischen Ausblick. So rechnet man auf Konzernebene mit einem organischen Umsatzplus in der Spanne von 3 bis 7 %, während man beim bereinigten Gewinn je Aktie von einem Ergebnis in der Spanne von 10,40 bis 11,00 Euro ausgeht, nachdem man in 2023/24 hier mit einem bereinigten Gewinn von 10,54 Euro je Aktie aufwarten konnte. Da sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen vor allem in China weiter aufhellen, dürften auch die Investitionen der Unternehmenskunden im Bereich Industrieautomation wieder deutlicher anziehen, womit das derzeitige Sorgenkind bei Siemens wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren dürfte. Entsprechend rechnet der Analystenkonsens für 2025/26 bereits mit einem EPS von 10,90 Euro, während für 2026/27 laut FactSet-Schätzungen ein Gewinn von 11,93 Euro/Aktie erwartet wird. Damit würde das KGV auf 14,9 sinken, was moderat erscheint.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Siemens AG
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Siemens AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DJ7VTM, das am 30.12.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin) und mit einem Discount zum Kurs der Aktie Siemens AG notiert. Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert. Die Höhe der möglichen Rückzahlung wird bei 170,00 Euro begrenzt.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Siemens AG an der maßgeblichen Börse am 19.12.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 170,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 30.12.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Siemens AG am 19.12.2025 auf oder über 170,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 19.11.2024, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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