LEG Immobilien-Aktie im Plus: Neuer CEO bestellt - Gewinn legt zu - Zukäufe und Wohnungsbau
Der Immobilienkonzern LEG Immobilien bekommt einen neuen Unternehmenschef.
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Nach 13 Jahren an der Spitze des Unternehmens werde Thomas Hegel, der im April 63 Jahre alt werde, mit Abschluss der nächsten Hauptversammlung am 29. Mai ausscheiden, wie die im MDAX notierte Gesellschaft am Sonntag in Düsseldorf mitteilte. Seine Nachfolge tritt ab dem 1. Juni der derzeitige Digitalvorstand Lars von Lackum (43 Jahre) an.
LEG mit Eckdaten für Geschäftsjahr 2018
Zudem legte der Immobilienkonzern Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 vor. Dank höherer Mieten stieg der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO 1) 2018 im Jahresvergleich um knapp acht Prozent auf 318,6 Millionen Euro. Damit erfüllte LEG Immobilien sein selbst gestecktes Jahresziel. Für 2019 peilt der Vorstand weiteres Gewinnwachstum an. Das Ziel eines operativen Gewinns von 338 bis 344 Millionen Euro wurde bestätigt. 2020 soll der FFO1 dann auf 356 bis 364 Millionen Euro zulegen.
LEG profitiert wie andere Immobilienkonzerne vom Wohnungsboom in den deutschen Ballungszentren. Die Kaltmieten legten im vergangenen Jahr pro Quadratmeter auf vergleichbarer Fläche um 3,0 Prozent auf durchschnittlich 5,67 Euro pro Quadratmeter zu. Rechnet man von den rund 134 000 Mietwohnungen die Wohneinheiten mit Mietpreisbindung raus, dann zogen die Mieten sogar um 3,9 Prozent auf 6,03 Euro pro Quadratmeter an.
Insgesamt stiegen die Netto-Kaltmieten im Jahresvergleich um 4,8 Prozent auf 560,2 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 847,1 Millionen und damit knapp drei Prozent mehr als 2017.
Die Aktionäre sollen mit einer von 3,04 auf 3,53 Euro erhöhten Dividende je Aktie an dem Erfolg teilhaben. Die durchschnittliche Schätzung von Analysten wurde bei der Dividende einen Tick übertroffen.
LEG steckte im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld in die Instandhaltung und vor allem in die Modernisierung. Nach rund 250 Millionen Euro sollen im laufenden Jahr über 270 Millionen Euro für solche Maßnahmen in die Hand genommen werden. In der Regel legen Vermieter nach Modernisierungen einen Teil der Kosten auf die Kaltmiete der betroffenen Mieter um. Allerdings verschärfte die Koalitionsfraktionen von Union und SPD vor kurzem deshalb das Mietrecht zugunsten von Mietern. Seit Anfang des Jahres dürfen Hausbesitzer nach Modernisierungen nur noch 8 Prozent der Kosten im Jahr statt bisher 11 Prozent auf die Miete umlegen.
Wegen seiner Modernisierungsumlagen hatte Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia seit längerem in der Kritik gestanden und im Dezember deshalb einen Strategieschwenk angekündigt. Zukünftig steckt Vonovia deutlich weniger in energetische Modernisierungen wie Dämmung und Austausch alter Fenster, sondern nimmt unter anderem mehr Geld für den Neubau in die Hand. Insgesamt will Vonovia die Investitionen noch einmal deutlich anheben. Damit reagiert Konzernchef Rolf Buch auf heftige Proteste von Mietern nach Modernisierungen wegen der teilweise kräftigen Mieterhöhungen.
LEG-Aktie legt zu
Solide Geschäftszahlen und ein angekündigter Managementwechsel haben die Aktien der LEG am Montag nahe an ihr Ende August 2018 erreichtes Rekordhoch katapultiert. Allerdings bröckelten die Gewinne im Verlauf zum Großteil wieder ab, denn dort liegt ein erheblicher charttechnischer Widerstand: Zum Handelsschluss gewannen die Aktien noch 1,12 Prozent auf 103,40 Euro. Am Nachmittag stiegen die Anteilsscheine der Wohnimmobiliengesellschaft um 1,71 Prozent auf 104,00 Euro. Zum Handelsstart waren sie indes noch bis auf 106,50 Euro geschnellt.Ende August 2018, als die Aktie bei 107 Euro ihr Rekordhoch markierte, und dann Anfang Februar, als sie wieder bis knapp über 106 Euro stieg, war es anschließend jedes Mal abwärts gegangen. Charttechniker sprechen in solchen Fällen von einem Doppeltop. Nun haben sich die Papiere erneut in diesem Widerstandsbereich festgelaufen. Die Gefahr einer Trendumkehr ist damit gestiegen.
Die Jahreszahlen und bekräftigten Ziele der LEG für 2019 und 2020 wurden von Analysten insgesamt als ordentlich bezeichnet. Laut Goldman-Sachs-Analyst Jonathan Kownator lagen die wichtigsten Eckdaten leicht über seinen und den durchschnittlichen Analystenschätzungen.
LEG sei weiter auf einem "soliden Wachstumspfad", schrieb auch Analyst Thomas Neuhold von Kepler Cheuvreux und verwies dabei vor allem auf den operativen Jahresgewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO I).
Dass Vorstandschef Thomas Hegel (62) Ende Mai nach der Hauptversammlung geht und im Juni der aktuelle Digitalchef Lars von Lackum den Posten übernimmt, sei am Sonntag die größte Überraschung gewesen, konstatierte Charles Boissier, Analyst bei der Schweizer Großbank UBS. Denn sein Vertrag wäre eigentlich bis 2021 gelaufen.
LEG plant Zukäufe und Wohnungsbau
Der Immobilienkonzern will auch im laufenden Jahr über Zukäufe wachsen. Das Unternehmen führe aktuell Gespräche über einen möglichen Zukauf von rund 500 Wohnungen, sagte der scheidende Unternehmenschef Thomas Hegel am Montag während der Pressekonferenz in Düsseldorf. Es sei aber noch nichts in trockenen Tüchern. Laut Finanzchef Eckhard Schulz kann LEG 400 Millionen Euro für Akquisitionen ausgeben, ohne dass das Unternehmen sein Kapital erhöhen muss. Wenn das Portfolio groß genug sei, werde das Unternehmen auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen zukaufen, fügte der designierte Unternehmenschef Lars von Lackum hinzu. Im vergangenen Jahr hatte LEG 3750 Wohnungen hinzugekauft.
Außerdem will LEG in den nächsten Jahren in Nordrhein-Westfalen bis zu 1000 neue Wohnungen bauen. Der größte Teil der Wohnungen soll in Köln (500) und Essen (400) entstehen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. An weiteren Projekten werde gearbeitet, sagte der designierte neue Konzernchef Lars von Lackum am Montag.
Die neuen LEG-Wohnungen sollen durch Verdichtung auf den vorhandenen Grundstücken entstehen. Doch wird der Bau einige Zeit in Anspruch nehmen. Es werde wohl bis 2029 dauern, bis die Pläne vollständig umgesetzt seien, sagte der künftige LEG-Chef. Ein Grund dafür seien die zeitraubenden Genehmigungsverfahren. Doch bremse auch der Widerstand von Nachbarn gegen die Verdichtung der Wohnbestände immer wieder die Entwicklung.
Billig wird das Wohnen in den neuen Wohnungen nicht werden. Während die Durchschnittsmiete in den LEG-Wohnungen aktuell bei 5,67 Euro liegt, werde das Wohnen selbst in öffentlich geförderte Neubauten voraussichtlich 7,50 bis 8,00 Euro je Quadratmeter kosten, in frei finanzierten Wohnungen sogar 12 Euro je Quadratmeter oder mehr, hieß es.
/mne/mis
DÜSSELDORF/Frankfurt (dpa-AFX)
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Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2024 | LEG Immobilien Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.12.2024 | LEG Immobilien Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
25.11.2024 | LEG Immobilien Buy | Deutsche Bank AG | |
20.11.2024 | LEG Immobilien Hold | Warburg Research | |
12.11.2024 | LEG Immobilien Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2024 | LEG Immobilien Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
25.11.2024 | LEG Immobilien Buy | Deutsche Bank AG | |
11.11.2024 | LEG Immobilien Buy | Deutsche Bank AG | |
08.11.2024 | LEG Immobilien Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.2024 | LEG Immobilien Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2024 | LEG Immobilien Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.11.2024 | LEG Immobilien Hold | Warburg Research | |
12.11.2024 | LEG Immobilien Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
08.11.2024 | LEG Immobilien Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
08.11.2024 | LEG Immobilien Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.03.2024 | LEG Immobilien Underweight | Barclays Capital | |
11.03.2024 | LEG Immobilien Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
05.12.2023 | LEG Immobilien Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
16.11.2023 | LEG Immobilien Underweight | Barclays Capital | |
15.11.2023 | LEG Immobilien Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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