Sechs Regeln für Anleger

Trading: So entgehen Sie den Börsen-Fettnäppchen

26.11.14 16:00 Uhr

Trading: So entgehen Sie den Börsen-Fettnäppchen | finanzen.net

An der Börse können Investoren jeden Tag dazulernen. Dennoch gibt es eine Reihe von Fallen, in die besonders Anfänger tappen.

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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Fehler sind menschlich und leider nie ganz zu vermeiden. An der Börse können Fehlentscheidungen jedoch schnell ins Geld gehen und dazu führen, dass besonders Neulinge dem Handelsparkett zügig wieder den Rücken kehren. Erst recht, wenn man als Anfänger aktiver an den Finanzmärkten handeln und über langfristig ausgelegte Strategien wie Buy and Hold hinausgehen möchte.

Denn die Marktbewegungen an einem Handelstag oder innerhalb einer Woche sind selbst für Profis manchmal schwer einzuschätzen. Doch auch in turbulenteren Börsenzeiten ist erfolgreiches Trading keine Zauberei, sondern "in erster Linie diszipliniertes Handwerk und ein bisschen Kunst", meint UBS-Banker Metin Simsek.

Wer als Anfänger die Grundregeln dieses Handwerks lernen möchte, für den eignet sich die Teilnahme an den Trading Masters. Das Börsenspiel, erreichbar im Internet unter www.tradingmasters.de, wird von Derivatespezialist Simsek als Coach und Juryvorsitzendem unterstützt. €uro am Sonntag begleitet das Spiel zudem als Medienpartner.

Mit 30 flankierenden Internet­seminaren, angefangen bei den verschiedenen Ordertypen bis hin zu ausgefeilten Handelsstrategien, hat das Spiel einen starken Lerncharakter. Die Coaches sind wie Simsek selbst allesamt ausgewiesene Experten der Finanzindustrie und vermitteln damit ein sehr praxisnahes Wissen. Neueinsteiger können über die so geschaffene kostenlose Aus- und Weiterbildungsplattform erste Grundlagen erlernen, während Fortgeschrittene bestehende Kenntnisse vertiefen können.

Schon die Einsteiger-Webinare beschäftigen sich mit Regeln und Anlegertipps, deren Einhaltung sich bei den ersten Schritten an der Börse rasch bezahlt machen sollten. Besonders, wenn zugleich sechs der häufigsten Anlegerfehler vermieden werden.

(1) Positionen zu groß gewählt
Bei den ersten Schritten an der Börse neigen Anleger oft dazu, zu viel Geld in nur eine Anlageidee zu investieren. Die Größe der einzelnen Positionen im Portfolio ist jedoch eine entscheidende Stellschraube zur Risikosteuerung. Statt zu viel Kapital bei einer einzigen Transaktion zu riskieren, verfahren Profis hier ganz anders. Insbesondere Händler, die alle über den Tag eingegangenen Positionen vor Handelsende wieder verkaufen. Diese Daytrader empfehlen oft, nicht mehr als ein Prozent des Anlagekapitals pro Trade zu riskieren. Das ist zwar ein Extrembeispiel, doch es zeigt die Bedeutung der richtigen Positionsgröße. Ist diese mit Bedacht gewählt, sind auch mehrere Fehl­trades verkraftbar, ohne dass dem Anleger die Mittel für neue Investments ausgehen.

(2) Stoppkurse zu tief gesetzt
Häufig werden Stoppkurse so weit unter dem aktuellen Kurs ­gewählt, dass die gesamte Transaktion bereits beim Kauf ein schlechtes Verhältnis von Chance zu Risiko aufweist. Schließlich macht es wenig Sinn, eine Aktie zu kaufen, die zehn Prozent steigen könnte, wenn der Anleger auf dem Weg dahin Kursrückgänge von 30 Prozent oder mehr in Kauf nimmt. Denn ist der Kurs erst mal derart tief gefallen, kann die Handelsstrategie nur noch mit Glück aufgehen. Ein weiterer Fehler ist die manuelle Herabsetzung von Stoppkursen, wenn der Handel in die falsche Richtung läuft, weil man sich Verluste nicht eingestehen möchte. Am schlimmsten ist es jedoch, gar keine Stopps zu setzen. Dann sind Enttäuschungen programmiert.

(3) Zu viel gehandelt
Anfänger handeln viel zu oft und zu viele unterschiedliche Anlagewerte gleichzeitig. Ein Phänomen, das in der Fachwelt mit Over­trading beschrieben wird und seine Ursachen in der Idee hat, dass viel auch viel hilft. Dabei erhöht es neben den Handelskosten die Komplexität, den Stresslevel und damit die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen.
Anleger sollten sich immer zunächst auf einige wenige Basiswerte konzentrieren, die sie regelmäßig beobachten. Das heißt aber nicht, dass man den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringen sollte. Neben Kaufen und Verkaufen gibt es eine dritte, nicht unangenehme und häufig sehr sinnvolle Maßnahme: nichts tun! Allerdings kann auch dies - vor allem bei größeren Kursschwankungen - schwer durchzuhalten sein.

(4) In verluste hineinkaufen
Verluste sind immer schmerzhaft, weshalb Investments mit fallenden Kursen oft zu lange im Depot bleiben. Die Denke dabei: Die Werte könnten ja wieder steigen und damit die Verluste ausgleichen. Unwiderruflich realisiert wird der Verlust hingegen erst beim Verkauf. Neben dieser Verhaltensweise gibt es jedoch ein weiteres, noch fataleres Phänomen: Nachkauf bei Verlust. Um dem gefallenen Kurs wenigstens etwas abzu­gewinnen, wird die Position aufgestockt, in der Hoffnung bei anziehenden Notierungen dann noch besser zu verdienen. Meist wird damit jedoch schlechtem Geld gutes hinterhergeworfen. Besser ist es, konsequent zu verkaufen und dann eine mögliche Bodenbildung abzuwarten oder nach besseren Anlageideen Ausschau zu halten.

(5) Übertriebene Euphorie
Genauso wie Händler und Anleger dazu neigen, sich Verluste nicht einzugestehen, setzt nach Gewinnen häufig eine übertriebene Euphorie ein. Wie bei Verlusten auch führt das zu einer verzerrten Wahrnehmung und folglich nicht selten zu einer Fehleinschätzung der Situation. So werden nach gewinnbringenden Transaktionen häufig die Risiken am Markt ausgeblendet. Schnell werden dann neue Positionen in dem Glauben eröffnet, eine "Glückssträhne" erwischt zu haben - oder das Handwerk zu beherrschen. Natürlich sollen sich Anleger über Gewinne freuen. Aber auch diese sind auf ihre Ursachen hin zu überprüfen. Insbesondere, ob sich diese mit den zuvor getroffenen Annahmen decken und die Strategie weiter stimmig erscheint oder nicht.

(6) Unlimitiert ordern
An den Börsen gibt es verschiedene Arten, eine Aktie zu kaufen oder zu verkaufen. Das hat zum Teil große Auswirkungen auf die Rendite. Denn wer einfach seinem Broker einen Kaufauftrag für eine bestimmte Anzahl an Aktien erteilt, bekommt diese zu den aktuellen Kursen in sein Depot gebucht. Falls während der Ausführung der Order die Kurse steigen, wird es dann mitunter teurer als gedacht. Um Überraschungen dieser Art zu vermeiden, sollten Anleger daher grundsätzlich mit Limit Orders arbeiten. ­Dabei wird eine Kursobergrenze festgelegt, bis zu der Aktien erworben werden dürfen. Wird diese überschritten, wird nicht mehr geordert. Wer einen Kurs nicht ständig beobachtet, kann so sicherstellen, dass der Kauf nicht teurer wird als geplant.

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