• Hindenburg Research erhebt schwere Vorwürfe gegen Temenos
• Shortseller prangert manipulierte Gewinne und gravierende Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung an
• Hindenburg Research setzt bei Temenos auf fallende Kurse

Schwerwiegende Vorwürfe gegen Temenos

Der Bericht von Hindenburg Research, der nach einer viermonatigen Untersuchung veröffentlicht wurde, erschüttert die Anlegergemeinschaft. In dem Bericht werden Hinweise auf manipulierte Gewinne und gravierende Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung von Temenos dargelegt. Gestützt auf Gespräche mit 25 ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens spricht Hindenburg Research von "Beweisen für Roundtrip-Einnahmen, Scheinpartnerschaften, übermäßigen Vorverlegungen von Vertragserneuerungen, rückdatierten Verträgen, übermäßiger Kapitalisierung von scheinbar nicht existierenden F&E-Investitionen und anderen klassischen buchhalterische Warnsignalen", wie die schweizerische Nachrichtenagentur AWP berichtet.

Fragwürdige Führung

Laut dem Bericht scheinen diese aggressiven Buchhaltungspraktiken ein offenes Geheimnis unter den ehemaligen Mitarbeitern von Temenos zu sein. Mehrere der Befragten hätten angegeben, dass Interims-CEO Andreas Andreades diese Praktiken unterstützt und dazu beigetragen habe, die Unzufriedenheit der Kunden mit den Produkten sowie die Fluktuation zu verschleiern.

Temenos-Aktien vom Handel suspendiert

Die Aktien von Temenos sind bis auf weiteres vom Handel suspendiert. Der Schritt sei auf Verlangen des Unternehmens erfolgt, heisst es in einer offiziellen Mitteilung der Schweizer Börse SIX vom frühen Donnerstagabend. Entsprechend wurde auch der Handel mit Temenos-Derivativen gestoppt.

Die Temenos-Aktie war am Donnerstag kurz nach Mittag massiv abgestürzt und erholte sich seither nicht mehr richtig. Bei der Handelseinstellung lag sie 29,5 Prozent im Minus und kostete noch 62,40 Franken, im Tagestief kurz vor 14 Uhr war sie gar bis auf 58,50 gefallen. Um 17.15 Uhr wurde der Handel wieder aufgenommen. Die Aktie blieb aber im Tief mit einem Minus von 28,8 Prozent.

Bis dato lag laut AWP keine offizielle Stellungnahme seitens Temenos vor. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf die schwerwiegenden Vorwürfe reagieren wird.

Hindenburg Research räumt am Ende seines mehrseitigen Berichts ein, bei Temenos auf fallende Kurse zu setzen.

Redaktion finanzen.net