Hohe Schäden: Swiss Re streicht Teil seines Aktienrückkaufs - Aktie gibt ab
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hält nach den schweren Sturmschäden der vergangenen Monate sein Geld stärker zusammen.
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Der Rivale der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft streicht den zweiten Teil seines milliardenschweren Aktienrückkaufs, wie er am Donnerstag bei der Vorlage seiner Zwischenbilanz in Zürich mitteilte. Auch wenn die Swiss Re in den Monaten Januar bis September deutlich mehr verdiente als ein Jahr zuvor, kamen die Stürme "Dorian" und "Faxai" sowie die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook das Unternehmen zuletzt teuer zu stehen.
An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Am Morgen ging es für die Swiss-Re-Aktie in Zürich um rund 1,3 Prozent abwärts. Damit war das Papier einer der schwächsten Werte im Schweizer Leitindex SMI. Seit Jahresbeginn hat der Swiss-Re-Kurs allerdings um rund 14 Prozent zugelegt.
Das Management um Konzernchef Christian Mumenthaler begründete den Stopp des Aktienrückkaufs auch mit den ausbleibenden Einnahmen aus dem Börsengang der Tochter ReAssure, den das Unternehmen vorerst ausgesetzt hat. Eigentlich wollte die Swiss Re eigene Aktien im Wert von rund zwei Milliarden Franken vom Markt zurückkaufen und auf diesem Weg Kapital an ihre Anteilseigner zurückgeben. Nun soll nach der ersten Tranche im Umfang von einer Milliarde Franken Schluss sein.
In den ersten neun Monaten des Jahres verdiente die Swiss Re mit gut 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro) zwar 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und erfüllte damit in etwa die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Doch angesichts der Schäden reichten die Prämieneinnahmen nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken.
Im Schaden- und Unfallgeschäft lag die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit 101,4 Prozent über der kritischen 100-Prozent-Marke. Im Direktgeschäft mit Großkunden etwa aus der Industrie lag sie mit 127 Prozent sogar weit im roten Bereich.
Besonders teuer schlugen zuletzt die Schäden durch Hurrikan "Dorian" in der Karibik und an der Ostküste der USA sowie Taifun "Faxai" in Japan zu Buche. Die Swiss Re bezifferte ihre Belastung durch "Dorian" auf rund 300 Millionen Dollar und schätzt, dass die gesamte Versicherungsbranche für die Schäden mit 4,5 Milliarden Dollar aufkommen muss. Für die Zerstörungen durch "Faxai" legen die Schweizer 460 Millionen Dollar zur Seite und schätzen die versicherten Schäden insgesamt auf rund 7 Milliarden Dollar.
Auch die Insolvenz des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook Ende September schlug bei der Swiss Re negativ zu Buche. Hinzu kamen Schadenzahlungen infolge des Absturzes einer Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines im März sowie Kosten durch das seitdem geltende Flugverbot für alle Maschinen des Typs.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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