Neue US-Zölle würden wohl vor allem Deutschland schaden
Die von den USA angekündigten Strafzölle auf Waren aus Europa werden vor allem Deutschland treffen.
Wie die Zeitung Die Welt unter Berufung auf ein bisher unveröffentlichtes Dokument des US-Handelsministeriums berichtet, sind deutsche Importe im Wert von rund 2,4 Milliarden Dollar pro Jahr betroffen. Dies sei der höchste Betrag und allen EU-Mitgliedsstaaten.
Auf der Liste, die der Zeitung vorliegt, stünden unter anderem Schweißgeräte, Schraubenzieher und Zangen, aber auch Kaffee und Kameralinsen. Bei der Einfuhr von Flugzeugen soll demnach eine zusätzliche Abgabe von 10 Prozent gelten, bei anderen Produkten wie Käse, Wein, Olivenöl und Werkzeugen sind 25 Prozent geplant.
Die Zölle treffen neben Deutschland vor allem Frankreich, Großbritannien und Spanien, also jene Staaten, die für die Staatshilfen an Airbus verantwortlich sind. Wegen dieser Subventionen hatte die Welthandelsorganisation (WTO) Washington vergangene Woche das Recht zugesprochen, Strafzölle auf europäische Produkte im Wert von jährlich 7,5 Milliarden Dollar zu verhängen.
"Wir würden uns wünschen, die Spannungen wieder abzubauen", sagte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire gegenüber der Welt. Die Zölle schadeten am Ende beiden, Europa und Amerika - und das zu einem Zeitpunkt, da China seine eigene Luftfahrtindustrie verstärke. "Wenn die USA entscheiden, Sanktionen gegen Europa zu verhängen, wäre das politisch und wirtschaftlich ein Fehler", sagte Le Maire. "Wir stehen bereit, darauf mit unseren europäischen Partnern geschlossen zu reagieren."
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: Christian Mueller / Shutterstock.com, Rostislav Ageev / Shutterstock.com