Schwächere Geschäfte

OSRAM-Aktie klettert: OSRAM verdient operativ weniger - weitere Zukäufe

03.05.18 17:47 Uhr

OSRAM-Aktie klettert: OSRAM verdient operativ weniger - weitere Zukäufe | finanzen.net

Der Lichtkonzern OSRAM hat im zweiten Geschäftsquartal operativ weniger verdient als im Vorjahr.

Verantwortlich dafür waren schwächere Geschäfte insbesondere in der Spezialbeleuchtung sowie anhaltend niedrige Umsätze mit der Beleuchtung für Bürogebäude, Fabriken und Straßen in den USA.

Als Konsequenz daraus leitet OSRAM nun den Verkauf des Leuchten-Servicegeschäfts in den USA ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Das Geschäft mit Leuchten und Lösungen (LSS) habe keine grundlegende Trendwende verzeichnet, hieß es. Der Bereich fuhr im zweiten Quartal höhere Verluste ein als im Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig kündigte das Unternehmen zwei Übernahmen in den USA an. Mit dem Anbieter Fluence Bioengineering will OSRAM sein Spezialbeleuchtungsgeschäft stärken. Fluence entwickelt und vertreibt Leuchten für den Gemüse- und Arzneipflanzenanbau. Mit Vixar will OSRAM sein Geschäft mit der halbleiterbasierten optischen Sicherheitstechnik ausbauen.

Im Konzern sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 16,4 Prozent auf 153 Millionen Euro. Der Umsatz nahm um 3,7 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro ab, auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei 1,8 Prozent. Unter dem Strich verdiente OSRAM hingegen mehr, der Nettogewinn stieg von 23 Millionen auf 44 Millionen Euro. Dabei hatte OSRAM im Vorjahr höhere Sonderbelastungen verzeichnet.

OSRAM hatte Ende April bereits vorläufige Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und angesichts des schwächer verlaufenen ersten Halbjahres sowie des starken Euros seine Jahresziele zusammengestrichen. So erwartet der Konzern einen deutlichen Rückgang im operativen Geschäft sowie beim Gewinn je Aktie. Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr bis Ende September auf vergleichbarer Basis nur noch um 3 bis 5 Prozent wachsen. Zuvor hatte der Vorstand ein Plus von 5,5 bis 7,5 Prozent erwartet. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) soll statt 700 Millionen nur noch rund 640 Millionen Euro erreichen. Im Vorjahr hatte OSRAM 695 Millionen Euro erzielt.

Für den Gewinn je Aktie hat OSRAM statt 2,40 bis 2,60 Euro nur noch 1,90 bis 2,10 Euro im Auge, nach vergleichbar 2,78 Euro im Vorjahr. Dabei könnte es zu weiteren Ergebnisbelastungen kommen, die im Zusammenhang mit der geplanten Standortsicherungen in deutschen Werken zusammenhängen. Die Maßnahmen, zu denen auch ein Abbau von Stellen gehört, könnten vor Steuern zu einem Sonderaufwand von 60 bis 70 Millionen Euro führen.

Einzelheiten zu OSRAMs Zukäufen

OSRAM will die Gesichtserkennung zum Kassenschlager machen. Dazu hat der Münchner Beleuchtungshersteller für eine nicht genannte Summe das kleine US-Unternehmen Vixar gekauft, wie OSRAM-Vorstandschef Olaf Berlien am Donnerstag sagte. Vixar ist spezialisiert auf 3D-Gesichtserkennung, ein Anwendungsbereich ist die automatische Entsperrung von Handys "auf buchstäblich einen Blick", wie Berlien sagte. "Wir sind in ganz konkreten Verhandlungen mit einem Anbieter von Smartphones."

Grundlage der Technologie sind spezielle Laserdioden. Die Übernahme soll ein Sprungbrett sein, der OSRAM-Chef stellte eine Vervielfachung der Umsätze mit optischer Sicherheitstechnik von derzeit 15 auf 200 bis 300 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht. Ein weiteres Anwendungsgebiet wären laut Berlien etwa Zugangskontrollen in Hochsicherheitsbereichen.

Neben Vixar übernimmt OSRAM noch Fluence Bioengineering, ein weiteres US-Unternehmen mit einer speziellen Marktnische. Fluence stellt LED-Beleuchtung für Gemüse- und Arzneipflanzenanbau her.

Die erste Hälfte des Geschäftsjahrs lief bei OSRAM weniger gut als erhofft, das Münchner Unternehmen hat deswegen bereits die Erwartungen für dieses Jahr heruntergesetzt. Berlien machte dafür vor allem den zum US-Dollar vergleichsweise starken Euro verantwortlich. "Vor allem Währungseffekte haben deutliche Bremsspuren hinterlassen." Wegen anhaltender Verluste will OSRAM in diesem Jahr sein US-Geschäft mit Beleuchtung für Bürogebäude, Fabriken und Straßen verkaufen. Der langfristige Trend sei aber intakt, sagte Berlien.

OSRAM nach Zahlen weiter auf Erholungskurs

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten sehr gut an. OSRAM-Aktien setzten sich mit einem Kurssprung von zeitweise rund vier Prozent an die MDAX-Spitze. Letztendlich gingen sie mit einem Gewinn von 2,25 Prozent bei 51,80 Euro aus dem Handel. Die Aussagen zum Markt und die ergänzenden Übernahmen im Geschäft für Sicherheitsanwendungen sind aus Sicht von Commerzbank-Analyst Sebastian Growe positiv.

OSRAM hatte erst im April die Jahresziele zusammengestrichen. Der Aktienkurs war daraufhin eingebrochen. Von ihrem im Januar erreichten Rekordniveau bei knapp 80 Euro war es zuletzt um bis zu 40 Prozent abwärts gegangen. Nachdem eine Gewinnwarnung die Abwärtsspirale verschärft hatte, hatten die Papiere vor etwa einer Woche bei 47,10 Euro ihr bisheriges Tief seit Dezember 2016 erreicht. Seither ist eine vorsichtige Erholung zu beobachten.

/nas/men/fba

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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