Zahl der Gewinnwarnungen in Deutschland laut Studie auf Rekordstand
Die schwächelnde Konjunktur und zunehmende Handelskonflikte machen immer mehr deutschen Unternehmen zu schaffen, so dass sie ihre eigenen Umsatz- oder Gewinnprognosen nach unten korrigieren müssen.
Nach einer Studie von Ernst & Young (EY) ist die Zahl der Gewinnwarnungen im ersten Halbjahr auf ein Rekordniveau gestiegen. Vor allem der Automobilsektor war betroffen.
Die 308 im Prime Standard gelisteten Unternehmen haben insgesamt 54 Gewinn- oder Umsatzwarnungen herausgegeben, eine Erhöhung um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und so viele wie nie zuvor.
Sowohl im DAX wie auch im MDAX und SDAX lag die Zahl der Ergebniswarnungen auf Rekordniveau. So wurden im DAX und MDAX jeweils sieben (Vorjahr: fünf) Warnungen gezählt und im SDAX zwölf nach zuvor fünf. Im übrigen Prime Standard wurden 28 (24) Warnungen vermeldet.
Dagegen hat nur ein DAX-Unternehmen seine Ziele übertroffen, in den übrigen Börsensegmenten gab es annähernd gleich viele negative wie positive Korrekturen. Insgesamt haben laut der Studie 29 (23) Prozent der notierten Unternehmen ihre Prognosen in die eine oder andere Richtung geändert.
Dabei kamen die meisten Ergebniswarnungen aus dem Automobilsektor. Fünf der zwölf an der Börse gelisteten Autokonzerne bzw. -zulieferer mussten ihre Ausblicke nach unten revidieren. Auffallend sei nach Ansicht von EY zudem, dass Großkonzerne die konjunkturelle Entwicklung stärker zu spüren bekommen als kleinere Unternehmen. Lediglich 4 Prozent der Konzerne mit einem Jahresumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro haben ihre Prognosen angehoben. Bei kleineren Unternehmen (höchstens 250 Millionen Euro Umsatz) waren es hingegen 23 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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