Dialog Semi erreicht im Schlussquartal Umsatzziel am unteren Ende der Spanne - Aktie dreht ins Plus
Der Chipentwickler Dialog Semiconductor hat im vierten Quartal das untere Ende seiner Umsatzprognose erreicht.
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Die Erlöse lagen bei 431 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Montag anhand vorläufiger Berechnungen in London mitteilte. Dialog Semi war zuvor von 430 bis 470 Millionen Dollar ausgegangen.
Auch im Gesamtjahr kratzte der Konzern, der noch stark von seinem Großkunden Apple abhängig ist, an seiner Prognose: Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf rund 1,44 Milliarden Dollar - als Ziel ausgegeben waren rund 1,46 Milliarden Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Übernahme des Halbleiterunternehmens Silego.
Bei Dialog Semiconductor dürften im vergangenen Jahr nach früheren Schätzungen des Unternehmens rund drei Viertel aller Erlöse aus dem Geschäft mit dem iPhone-Hersteller gestammt haben. Bis 2022 soll die Abhängigkeit von Apple insgesamt auf dann 35 bis 40 Prozent vom Umsatz sinken. Dialog hatte Mitte Oktober seine Beziehung beim Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips mit Apple dauerhaft neu geregelt. Seit langem hatte es Spekulationen gegeben, der kalifornische Elektronik-Riese könne die Chips für iPhones und iPads künftig selbst herstellen, was Investoren von Dialog abgeschreckt hatte. Dialog hatte im November für das neue Geschäftsjahr 2019 trotz absehbar abflauender Umsätze mit Apple stabile Erlöse angekündigt.
Finanziell zeigt sich Dialog Semiconductor zudem gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr sei das Unternehmen schuldenfrei gewesen, hieß es in der Mitteilung vom Montag weiter. Die Barmittel sowie die -äquivalente beliefen sich auf 678 Millionen Dollar, dies seien 199 Millionen mehr als im Vorjahr. Die ausführlichen Zahlen will Dialog Semiconductor am 6. März vorlegen.
Anfangs deutliche Kursverluste der Aktie von Dialog Semiconductor nach vorläufigen Umsatzzahlen haben Schnäppchenjäger angelockt. Die Papiere drehten im frühen Handel rasch ins Plus und stiegen in der Spitze knapp über 23 Euro. Zum Handelsende notierten sie mit plus 1,92 Prozent bei 22,34 Euro.
Dass Dialog die konzerneigenen Ziele erreicht hat, sollte als positives Signal gesehen werden, nachdem viele Apple-Zulieferer zuletzt Gewinnwarnungen wegen der schwachen Nachfrage nach der jüngsten iPhone-Generation veröffentlicht hätten, schrieb Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Analyst Achal Sultania von Credit Suisse äußerte sich an diesem Montag nun lobend über die Aktivitäten von Dialog außerhalb des Großkunden Apple. Diese machten inzwischen knapp ein Drittel des gesamten Umsatzes aus und seien damit im Vergleich zum Vorjahr stark gewachsen. Hier wirke sich die Ende 2017 abgeschlossene Übernahme des US-Chipherstellers Silego positiv aus, schrieb er. Auch habe Dialog den Umsatz mit energieeffizienteren Bluetooth-Produkten und mit Anwendungen für das schnelle Aufladen mobiler Geräte kräftig erhöht.
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank wies zudem darauf hin, dass Dialog finanziell gut aufgestellt sei, schuldenfrei bleibe und eigene Aktien zurückkaufe.
Anfang Januar waren die Dialog-Anteile nach einer Umsatzwarnung von Apple ebenso deutlich abgesackt wie Papiere anderer Halbleiterunternehmen und Apple-Zulieferer. Sie hatten sich dann aber schnell wieder von ihren Einbußen erholt. Seit Mitte November kommen sie allerdings per Saldo mit Kursen um 22 Euro nur wenig vom Fleck.
/nas/tav/jha/ajx/bek/mis
LONDON (dpa-AFX)
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