Infineon-Aktie schwächer: Amazon und Intel ziehen Tech-Titel weiter nach unten
Nach mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsberichten von Intel und Amazon bleiben die jüngst schwachen Techwerte auch zum Wochenschluss unter Druck.
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Enttäuschende Quartalsberichte und Ausblicke von Intel und Amazon haben am Freitag die US-Technologiebranche weiter unter Druck gesetzt. Beide Unternehmen hatten am Donnerstag nach US-Börsenschluss ihre Bücher geöffnet.
Der Chipdesigner Arm, der seine Zahlen bereits am Mittwoch nachbörslich bekannt gegeben hatte, hatte zwar die Analystenschätzungen mit seinen Quartalszahlen übertroffen, aber die Jahresziele nicht angehoben. Nachdem jedoch gerade die großen Profiteure von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Vergangenheit immer optimistischer geworden waren, versetzte das der Goldgräber-Stimmung mancher Investoren einen Schlag.
Die Papiere des weltgrößten Online-Händlers Amazon sackten in Dow und Nasdaq nun um knapp 12 Prozent auf 162,25 US-Dollar ab, womit der Jahresgewinn auf rund sieben Prozent zusammenschmolz. UBS-Analyst Stephen Ju lobte zwar das überraschend starke Wachstum der Cloud-Sparte AWS, das erneut eine Beschleunigung zum Vorquartal gezeigt hatte. Dem gegenüber stünden aber Signale für eine Abschwächung im Kerngeschäft, monierte er.
RBC-Analyst Brad Erickson nannte die Aussagen zum Gesamtjahr enttäuschend und verwies auch darauf, dass das Management noch mehr Geld als bislang angekündigt, in KI-Anwendungen investieren wolle.
Für Intel ging es um fast 30 Prozent auf 20,50 Dollar abwärts, was ein Minus von fast 60 Prozent im bisherigen Jahresverlauf bedeutet. Der kriselnde Tech-Konzern enttäuschte ebenfalls mit seinen Zahlen und Zielen. Um schnell Kosten zu senken, werden zudem drastisch Stellen abgebaut. Bernstein-Analyst Stacy Rasgon sprach von einem "katastrophalen Ausblick auf das dritte Quartal" und einem "neuen Rekord für die schlechteste Entwicklung, die wir je von dem Unternehmen gesehen haben".
Arm Holdings, die besonders am Vortag abgestraft wurden und knapp 16 Prozent verloren hatten, sanken am Freitag um weitere 8 Prozent auf 112,00 Dollar. Sie sind damit zurück auf dem tiefsten Stand seit Mai.
Dass sich der iPhone-Konzern Apple mit seinem Ausblick für das neue Quartal besser schlug als gedacht und die Aktien an diesem Freitag um 2 Prozent auf 223,00 Dollar stiegen, half der Stimmung für Techwerte in Summe nicht.
Der US-Auswahlindex NASDAQ 100 ist seit seinem Rekordhoch in der ersten Juli-Hälfte inzwischen um 11 Prozent zurückgefallen. Gleichwohl bleibt damit nach dem langen Hype um Künstliche Intelligenz auf Sicht mehrerer Monate immer noch ein deutliches Plus. Zum Vergleich: Anfang 2023 hatte der Index noch unter 11.000 Punkten notiert - bis dann der vom Chiphersteller NVIDIA ausgelöste KI-Boom so richtig in Fahrt kam.
Hierzulande verzeichnete am Freitag vor allem der Chiphersteller Infineon weitere Verluste. Seine Aktien fielen auf der Handelsplattform XETRA letztlich um 5,05 Prozent auf 29,53 Euro. Für die Papiere des Chipindustrie-Ausrüsters AIXTRON ging es um 3,24 Prozent auf 19,84 Euro nach unten. Im Blick blieben auch Nebenwerte wie Elmos Semiconductor oder Kontron.
/mis/ajx/jha/
FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)
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Bildquellen: Infineon, CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
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