ArcelorMittal senkt Produktion in Europa weiter - Aktie im Minus
Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal schraubt seine Produktionskapazitäten weiter zurück.
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Es seien weitere Schritte notwendig, um die europäischen Stahlproduktionsmengen auf die weiterhin schwache Nachfrage anzupassen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Davon betroffen sind den Angaben zufolge in Deutschland die Werke in Eisenhüttenstadt und Bremen. Das Geschäft in Europa sei nach wie vor von einer trägen Nachfrage und hohen Stahl-Importen auf den Kontinent belastet. Schon im ersten Quartal habe sich die Nachfrage abgeschwächt, sagte ein Händler. Der europäische Markt sei der wichtigste für ArcelorMittal, entsprechend deutlich falle nun die Kursreaktion aus. Zudem habe der Rückenwind von den Stahlpreisen in den USA merklich nachgelassen.
Bei den Zahlen zum ersten Quartal musste ArcelorMittal schon einen Rückgang des operativen Gewinns um mehr als ein Drittel wegstecken. Überkapazitäten und niedrigere Verkaufspreise aufgrund einer schwächeren Konjunktur sowie steigende Rohstoffkosten belasteten die Ergebnisse, hieß es Anfang Mai. Damals hatte ArcelorMittal bereits erste Produktionskürzungen angekündigt.
Das macht die Aktie
Zurückgeschraubte Produktionsziele von ArcelorMittal haben zur Wochenmitte die Aktienkurse von Europas Stahlproduzenten belastet. Während ArcelorMittal an der Euronext um 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren fielen, gaben am deutschen Markt die Aktien von thyssenkrupp um 2,2 Prozent nach. Sie haben damit die hohen Kursgewinne vom 10. Mai, als der Konzern eine strategische Kehrtwende ausgerufen hatte, fast vollständig wieder abgegeben.
Salzgitter gaben um 1,8 Prozent nach. Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co rutschten um 3,5 Prozent ab. In Wien verloren voestalpine 2,5 Prozent. In Helsinki büßten die Anteilscheine des Stahlproduzenten Outokumpu 3,5 Prozent ein und in Stockholm sackten Papiere des Flachstahlerzeugers SSAB um 4 Prozent ab.
Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal schraubt seine Produktionskapazitäten weiter zurück. Es seien weitere Schritte notwendig, um die europäischen Stahlproduktionsmengen auf die weiterhin schwache Nachfrage anzupassen, teilte der Konzern mit. Davon betroffen sind in Deutschland die Werke in Eisenhüttenstadt und Bremen. Im übrigen Europa trifft es Dünkirchen in Frankreich und Asturias in Spanien.
Die Standorte, an denen ArcelorMittal die Produktion kürze, lägen am oberen Ende der "internen Kostenkurve" des Konzerns, schrieb Analyst Luke Nelson von der Investmentbank JPMorgan. Auf die Ergebnisse dürften sich die Senkungen folglich wohl nicht stark niederschlagen. Das operative Ergebnis (Ebitda) 2019 und 2020 werde um geschätzte 1 beziehungsweise 2 Prozent niedriger ausfallen.
Unter dem Strich entsprächen die in Aussicht gestellten Kürzungen zwei bis drei Prozent der gesamten europäischen Stahlproduktion. Grundsätzlich wertete Nelson die Kürzungen als Hinweis darauf, dass die Hersteller angesichts hoher Stahlimporte den Druck auf die Wettbewerbshüter der Europäischen Union verstärken wollen. Auch Salzgitter habe zuletzt eine geringeren Ausstoß in Europa angedeutet.
/stk/fba/bek
LUXEMBURG / Frankfurt (dpa-AFX)
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Bildquellen: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP/Getty Images
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