Japans Inflation sinkt auf tiefsten Stand seit April 2017
Die japanische Notenbank gerät nach abermals schwachen Preisdaten zunehmend unter Druck.
Im September fiel die Inflation nach Regierungsdaten vom Freitag auf den niedrigsten Stand seit April 2017. Damit treten die Probleme der Notenbank, die Preisentwicklung und die Wirtschaft anzukurbeln, immer offener zu Tage.
Die von der Zentralbank besonders stark beobachtete Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug im September gegenüber dem Vorjahresmonat 0,3 Prozent, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im August war der Index noch um 0,5 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten damit gerechnet, dass sich der Preisauftrieb weiter verlangsamt.
Die japanische Notenbank peilt einen Anstieg der Inflation um zwei Prozent an. Japan weist jedoch schon seit vielen Jahren eine ungewöhnlich schwache Preisentwicklung auf, was die Wirtschaftsentwicklung belasten kann. Die Währungshüter versuchen deshalb seit langem, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an die Zielmarke zu bringen. Allerdings haben sie mittlerweile einen Zeitplan zur Erreichung des Ziels aufgegeben.
Die Zentralbank hat für Ende Oktober eine Überprüfung der Inflations- und Konjunkturentwicklung angekündigt, was von vielen Beobachtern als Hinweis auf eine Neuausrichtung der Geldpolitik verstanden wurde.
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TOKIO (dpa-AFX)
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