Griechische Zentralbank drängt Regierung und Gläubiger zu Änderungen
Die griechische Zentralbank fordert von den Gläubigern des Landes eine umgehende Entscheidung zu Schuldenerleichterungen und von der Regierung einen Politikwandel.
Die griechische Zentralbank hat von den Gläubigern des Landes eine umgehende Entscheidung zu Schuldenerleichterungen und weniger harte Budgetziele sowie von der Regierung einen Politikwandel hin zu entschlossenen Reformen und Privatisierungen gefordert.
Das größte Risiko für die ohnehin angeschlagene griechische Wirtschaft sieht die Zentralbank in "exzessiven" Steuererhöhungen, die Voraussetzung für weitere Finanzhilfen der internationalen Geldgeber gewesen sind, wie sie in ihrem Jahresbericht schreibt.
Für das laufende Jahr prognostiziert sie eine Schrumpfung des griechischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent. Daher sei jede Verzögerung bei der Umsetzung der Reformen und Privatisierungen eine Belastung für das Wirtschaftswachstum und würde zu neuer Verunsicherung und schwindendem Vertrauen führen und somit die Aussichten für ein Überwinden der Krise verringern. Weitere Risiken seien der mögliche Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und die Flüchtlingskrise.
Die bisherigen Schritte der Europäischen Union in der Frage von Schuldenerleichterungen für das Land seien nicht entschieden genug, moniert die Zentralbank. Damit schloss sie sich den Argumenten des Internationalen Währungsfonds (IWF) an. Die Geldgeber sollten die Fiskalziele lockern. Nur wenige Länder hätten es geschafft, einen Überschuss im Primärhaushalt (d.h. ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen) von 3,5 Prozent zu managen, wie es Griechenland für 2018 auferlegt wurde. Würde das Ziel auf 2 Prozent heruntergenommen, würde dies eine schnellere Rückkehr zu einem nachhaltigen Wachstum ermöglichen.
DJG/DJN/smh/sha Dow Jones Newswires
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