EZB-Mitglied Schnabel deutet Ende der Zinssenkungen an

Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel, hat ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus in Aussicht gestellt.
"Wir nähern uns dem Punkt, an dem wir möglicherweise bei den Zinssenkungen pausieren oder stoppen müssen", sagte Schnabel der "Financial Times" (Mittwoch). Sie wisse zwar nicht, was auf den nächsten Sitzungen passiere. "Aber wir müssen diese Diskussion beginnen."
"Wir können nicht mehr mit Sicherheit sagen, dass unsere Geldpolitik immer noch restriktiv ist", sagte Schnabel. Eine restriktive Geldpolitik dämpft die wirtschaftliche Entwicklung.
An den Finanzmärkten wird derzeit erwartet, dass die EZB im März die Leitzinsen zum sechsten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Wie es dann weiter geht, ist offen. Auch die Finanzmärkte hätten eine Zinssenkung auf der übernächsten Sitzung im April nicht mehr voll eingepreist, sagte Schnabel.
Schnabel will weiterhin von Treffen zu Treffen entscheiden. Die derzeitige Zeit hoher Volatilität sei sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, um sich an einen vorgegebenen Zinspfad zu binden. Dies habe die EZB auch immer wieder erklärt.
Die heimische Inflation sei weiterhin hoch, sagte Schnabel. Sie erwarte zwar, dass sich das Lohnwachstum abschwächt. Das Wachstum der Löhne und die Inflation im Dienstleistungssektor seien jedoch weiterhin hoch. Zudem habe es zuletzt starke Bewegungen bei den Energiepreisen gegeben.
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LONDON (dpa-AFX)
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