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Nach negativer Erstattungsempfehlung: Epigenomics-Aktien brechen ein

19.10.20 17:55 Uhr

Nach negativer Erstattungsempfehlung: Epigenomics-Aktien brechen ein | finanzen.net

Rabenschwarzer Montag für die Aktionäre von Epigenomics: Nach einer negativen Erstattungsempfehlung der staatlichen US-Krankenversicherung zu Epi proColon brachen die Papiere des Spezialisten für Bluttests zur Erkennung von Krebs ein.

Die Entscheidung der Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) gegen den Test zur Darmkrebs-Vorsorge ist laut Epigenomics vorläufig. Nach den Statuten der CMS starte nun eine 30-tägige öffentliche Kommentierungsphase, die dazu genutzt werde, die CMS erneut von den Vorteilen von Epi proColon im Kampf gegen Darmkrebs zu überzeugen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Im Anschluss an die Kommentierungsphase werde die CMS innerhalb von 60 Tagen ihre endgültige Entscheidung veröffentlichen. Für den Fall, dass sie ebenfalls negativ ausfällt, kündigte Epigenomics ein Berufungsverfahren an.

Epigenomics-Aktie nach schwerem Rückschlag in den USA zeitweise auf Rekordtief

Entsetzen hat am Montag die Aktionäre von Epigenomics gepackt. Nach der überraschenden negativen Erstattungsempfehlung der staatlichen US-Krankenversicherung zum Bluttest Epi proColon, dem wichtigsten Produkt des Unternehmens, flüchteten sie in Scharen aus den Papieren.

Zum Sitzungsende lagen die Anteilsscheine des Spezialisten für Bluttests zur Erkennung von Krebs mit 66,17 Prozent im Minus bei 0,7780 Euro. Zeitweise waren sie auf ein Rekordtief von 0,52 Euro abgesackt.

"Die Nachricht ist klar negativ für Epigenomics", so Analyst Dennis Berzhanin von Pareto. Er erwartete den starken Ausverkauf der Aktien bereits. Eine positive Entscheidung über den Bluttest zur Früherkennung von Darmkrebs habe als ein wesentlicher Meilenstein für dessen wirtschaftlichen Erfolg gegolten.

Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research strich prompt seine Kaufempfehlung für die Aktie. Er sprach von einer "überraschenden Entscheidung" und nannte sie zudem "die schlimmstmögliche". Die Resonanz zu Beginn der öffentlichen Kommentierungsphase im Prozess über eine mögliche kassenärztliche Erstattung sei sehr positiv gewesen, erinnerte er. Zudem habe eine Studie indiziert, dass der Test zu einer klinisch bedeutsamen Verringerung der Häufigkeit und Sterblichkeit bei Dickdarmkrebs führe. Vor diesem Hintergrund hält er eine Revision des aktuellen Urteils für möglich.

FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

Bildquellen: Epigenomics

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