Schäuble: Zypern ist nicht in akuten Liquiditätsproblemen
Von Andreas Kißler
BERLIN--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht in Zypern keinen akuten Liquiditätsengpass und fordert zur Lösung der Probleme des Landes vor allem eine Verkleinerung des Bankensektors des Landes.
"Zypern ist nicht in akuten Liquiditätsproblemen", sagte Schäuble bei einer Pressekonferenz. Er verwies darauf, dass der Bankensektor im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Inselstaates überdimensioniert sei. "Die Lösung muss in diesem zu hohe Exposure des Bankensektors gesucht werden", verlangte er.
Auf die Frage nach einer am Freitag geplanten Sitzung der Euro-Finanzminister zu Zypern sagte Schäuble, er habe Meldungen über entsprechende Ankündigungen von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zur Kenntnis genommen. "Ich bin ein altmodischer Mensch, ich habe noch keine Einladung bekommen", betonte der Bundesfinanzminister aber.
Derzeit befinde sich eine Mission der Troika der Geldgeber in dem Land. "Wenn sich jetzt ein neuer Stand ergeben haben sollte, dann werde ich daran teilnehmen", sagt er. "Und dann werde ich vorher erst einmal genau schauen müssen, was ist die Sachlage."
Die Troika und Zypern suchen angeblich nach Wegen, das geplante Hilfspaket für das Land deutlich zu verkleinern. Anstatt bis zu 17 Milliarden Euro ist nun eine Gesamtsumme von rund zehn Milliarden im Gespräch.
Schäuble hatte nach Teilnehmerangaben erst bei einer Fraktionssitzung der Union am Dienstag seine Forderung erneuert, keine übereilte Entscheidung zu treffen und eine deutliche Schrumpfung des Bankensektors in dem Land verlangt. "Er sprach davon, dass hier keine übereilten Entscheidungen getroffen werden, und dass der Bundestag dann daran beteiligt wird", sagte ein Teilnehmer.
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March 13, 2013 09:04 ET (13:04 GMT)
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