Deutsche HVPI-Inflation steigt im Mai deutlich
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai deutlich zugenommen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg der HVPI mit einer Jahresrate von 2,4 (Vormonat: 2,1) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 31. Mai. Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,3 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.
Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Für den Euroraum strebt die EZB mittelfristig knapp 2 Prozent an und rechnet für die nächsten Monate mit einem weiteren Anstieg des Inflationsdrucks. Dieser dürfte allerdings auf Sonderfaktoren beruhen und daher vorübergehend sein. Die EZB sieht die Inflation ausweislich ihrer jüngsten Stabsprojektionen 2023 bei nur 1,4 Prozent.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 2,5 (2,0) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Mai überdurchschnittlich um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für Energieprodukte lagen dabei 10,0 Prozent höher. Neben einem Basiseffekt kam auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe zum Tragen. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich um 1,5 Prozent.
DJG/apo/kla
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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