innogy-Aktie verliert: innogy steigert Ergebnis ausschließlich mit dem Netzgeschäft
Der Energiekonzern innogy hat trotz Kundenverlusten, Problemen in Großbritannien und witterungsbedingt rückläufigen Strommengen sein Ergebnis im ersten Halbjahr etwas verbessert.
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Ganz wesentlich sorgten dafür geringere Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der deutschen Netze. Die entscheidende operative Kennziffer, das bereinigte EBIT, steigerte der Konzern zum Vorjahr um 4 Prozent auf 1,725 Milliarden Euro und traf damit die Analystenerwartungen. Die RWE-Ökostromtochter sieht sich weiter im Plan, ihre Jahresziele zu erreichen.
Während das Ergebnis in den beiden Geschäftsfeldern Vertrieb und Erneuerbare Energien wie schon zum Jahresauftakt sank, sorgte das größte Geschäftsfeld Netz & Infrastruktur für die Gewinnverbesserung. Hier stieg das bereinigte EBIT um gut 19 Prozent und steuerte mit fast 1,1 Milliarden Euro den Löwenanteil zum Gewinn bei. Wesentlicher Treiber war wie angekündigt, der kostengünstigere Netzbetrieb auf dem Heimatmarkt sowie der Wegfall von Rückstellungen, die noch im vergangenen Jahr angefallen waren. "Das Netz ist der stabile Pfeiler unseres Geschäfts", sagte Finanzvorstand Bernhard Günther.
Anhaltende Schwäche in Großbritannien
Das zweitgrößte Geschäftsfeld Vertrieb litt unter der anhaltenden Schwäche des britischen Geschäfts. Bei der Problemtochter Npower wurde zuletzt zwar der Kundenschwund gestoppt, doch konnten gestiegene Kosten erst mit Verzögerung an die Verbraucher weitergegeben werden. Bei einigen Kunden musste Npower günstigere Konditionen bieten, um sie zu halten. Die Wettbewerbssituation bleibe "sehr angespannt", erklärte Finanzchef Günther.
Mit einem Restrukturierungsprogramm steuert innogy seit dem vergangenen Jahr gegen. 1.200 von geplanten 2.400 Stellen bei Npower sind bereits abgebaut. Doch die bisher erzielten Einsparungen konnten die Verluste im britischen Geschäft nicht vollständig kompensieren. Nach einem kleinen EBIT-Verlust zum Halbjahr rechnet innogy nicht damit, hier im Gesamtjahr mit einem Gewinn abzuschließen. Hier brauche das Unternehmen "langen Atem", sagte Günther. Weitere Sparmaßnahmen schloss er nicht aus.
Ein Verkauf des Geschäftes ist derzeit aber unwahrscheinlich, deutete Konzernchef Peter Terium in der Telefonkonferenz an. Zur Frage, wann das britische Geschäft in die Gewinnzone zurückkehre, sei derzeit keine belastbare Aussage möglich.
Osteuropageschäft stabil, Deutschland verbessert
Mit rückläufigen Kundenzahlen und Absatzeinbußen kämpfte innogy auch in den Niederlanden und Belgien. Das Osteuropageschäft lief stabil, in Deutschland stieg das Ergebnis. Insgesamt sank das bereinigte EBIT im Vertrieb um 8 Prozent.
Im kleinsten Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien fehlte es an Wind und Niederschlag. Die Stromerzeugung ging um 8 Prozent im Halbjahr zurück. Das bereinigte EBIT lag um 18 Prozent unter dem des Vorjahres. Die witterungsbedingte Unsicherheit wird bleiben, wie Finanzchef Günther einräumte. Das Wetter sei auch künftig nicht planbar. Allerdings ergänze innogy nach und nach die Erzeugungskapazitäten. Zusätzlich 140 MW seien es durch vier Onshore-Windparks zuletzt gewesen. Das habe geholfen, ein noch schlechteres Ergebnis abzuwenden.
Unter dem Strich erzielten die Essener einen bereinigten Gewinn von 857 Millionen Euro, 16 Prozent mehr als im Vorjahr und etwas mehr als von Marktbeobachtern erwartet. Hier wirkte sich ein besseres Finanzergebnis aus. Die Kennziffer ist die entscheidende Messgröße für die Dividendenzahlung des Konzerns. 70 bis 80 Prozent des bereinigten Gewinns will innogy an die Aktionäre auszahlen. Unbereinigt fiel der Nettogewinn um ein Viertel auf 817 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit 21,7 Milliarden Euro um knapp 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Terium spielt Spekulationen um Konsolidierung auf Versorgermarkt herunter
"Wir halten Kurs, wie wir es versprochen haben", erklärte Konzernchef Peter Terium. Er bestätigte den Jahresausblick von innogy. Demnach sollen bereinigtes EBIT und bereinigter Nettoergebnis im Gesamtjahr auf 2,9 bzw. 1,2 Milliarden Euro steigen.
Terium äußerte sich auch zur Frage einer möglicherweise anstehenden Konsolidierungswelle auf dem Versorgermarkt. Nicht nur die Presse habe hier zuletzt viel heiße Luft verbreitet, auch die Banken hätten großes Interesse an zusätzlichem Beratungsgeschäft, sagte er.
innogy war im vergangenen Jahr vom RWE-Konzern an die Börse gebracht worden und umfasst das Geschäft mit Strom aus Erneuerbaren Energien sowie den Netzen. RWE ist noch mit etwa 77 Prozent an innogy beteiligt.
Die innogy-Aktie schloss am Freitag in einem unveränderten Gesamtmarkt mit 1,8 Prozent im Minus bei 36,22 Euro. Die Analysten von Bryan Garnier erklärten, die Zahlen erfüllten die Erwartungen und es sei positiv, dass die Jahresprognose bestätigt worden sei. Es blieben jedoch erhebliche Risiken, etwa im britischen Geschäft.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: innogy
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16.11.2017 | innogy SE Outperform | Macquarie Research |
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28.11.2019 | innogy SE Neutral | UBS AG | |
28.11.2019 | innogy SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.10.2019 | innogy SE Neutral | UBS AG | |
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07.11.2019 | innogy SE Underperform | Credit Suisse Group | |
06.09.2019 | innogy SE Verkaufen | Independent Research GmbH | |
05.09.2019 | innogy SE Verkaufen | DZ BANK |
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